Monroe [1]

[403] Monroe (spr. Monnroh), James, geb. den 28. April 1758 in Virginien, wurde 1778 Depntirter beim Congreß, trat in Militärdienste, focht im Unabhängigkeitskriege u. stieg bis zum Obersten. Nach beendigtem Kriege arbeitete er als Rechtsgelehrter u. blieb 10 Jahre hindurch Mitglied des Congresses. 1794 ging er als Botschafter nach Paris u. rechtfertigte sich (1797) gegen die ihm gemachten Beschuldigungen (Mangel an Thätigkeit u. Umsicht) durch die Herausgabe seiner diplomatischen Papiere; 1803 wurde er Statthalter in Virginien, 1806 Botschafter in Paris u. Madrid wegen Louisiana u. der Mississippischifffahrt, dann in London, wo seine Sendung fruchtlos blieb, u. 1811 Staatssecretär; 1814 erhielt er den Oberbefehl über die Armee u. das Kriegsministerium, verwaltete nach dem Frieden die auswärtigen Angelegenheiten u. wurde 1816 Präsident der Vereinigten Staaten; unter ihm erwarb die Union das spanische Florida u. erklärte, daß man keine europäische Einmischung in den Unabhängigkeitskampf von Südamerika dulden werde (die sogenannte Monroe-Doctrin, welche dann, weiter ausgedehnt, überhaupt keine Betheiligung europäischer Mächte an amerikanischen Fragen gestattet). Nachher war M. bes. thätig für die Herstellung der neuen virginischen Universität; wurde 1821 zum zweiten Mal zum Präsidenten gewählt, zog sich 1825 zurück u. lebte in New-York, wo er am 4. Juli 1831 starb.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 403.
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