Montesson

[423] Montesson (spr. Mongtessong), Charlotte de la Hage de Riou, geb. 1737 in Paris; wurde 1753 dem Generallieutenant von M. vermählt, welcher bald starb. Der Herzog von Orleans, Enkel des Regenten, liebte die junge, schöne u. geistreiche Frau, daß er sie mit Erlaubniß Ludwigs XVI. heirathete, ohne daß sie jedoch seine Titel annehmen durfte. Sie machte nun ein glänzendes Haus, zeigte das größte theatralische Talent u. verfaßte auch selbst mehre Dramen. Nach dem Tode ihres Gemahls erhielt sie die Erlaubniß, den Titel Veuve Orleans zu führen. Sehr wohlthätig, hatte sie im kalten Winter 1788 ihre Gewächshäuser den Armen eingeräumt. Sie entging deshalb der Gefahr in der Revolution; auch bei Napoleon stand sie in Gunst u. st. 1806. Ihre Schauspiele, Romane u. Gedichte erschienen gesammelt als Oeuvres anonymes.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 423.
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