Morhof

[455] Morhof, Daniel Georg, geb. 6. Febr. 1639 in Wismar; studirte seit 1657 die Rechte in Rostock, wurde 1660 Professor der Dichtkunst daselbst u. trat sein Amt, nachdem er noch eine Reise nach Holland u. England gemacht hatte, 1661 an, wurde 1665 Professor der Rede- u. Dichtkunst in Kiel, 1673 auch Professor der Geschichte u. 1680 Bibliothekar u. st. am 30. Juni 1691 in Lübeck auf der Rückreise von Pyrmont. Er schr. u.a.: Polyhistor od. Allgemeine Literaturhistorie, zuerst Lüb. 1688, 2 Bücher, 1692 3. Buch, 1698 4.–7. Buch; diese 7 Bücher bilden den 1. Theil (Polyhistor literarius); 2. Theil in 5 Büchern (Pol. philosophicus), 3. Theil in 6 Büchern (Pol. practicus); vollständig von Moller 1707, 3 Theile, 1714, 1732, 1747; Unterricht von der deutschen Sprache u. Poesie, Kiel 1682, 3. Aufl., Lüb. 1718; von seinen Poesien, meist Gelegenheitsgedichten, findet sich eine Auswahl im 8. Bde. von W. Müllers Bibliothek deutscher Dichter des 17. Jahrh.; Reden, 1698; merkwürdig ist die Epistola de scypho vitreo per certum humanae vocis sonum rupto, Kiel 1672, n.A. 1682; Lebensbeschreibung von Schumann (zum Theil Selbstbiographie), Hamb. 1699, mit M-s Dissertationen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 455.
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