Myconius

[601] Myconius, 1) Friedrich, eigentlich Mekum, geb. 26. Dec. 1491 zu Lichtenfels in Oberfranken, trat 1510 in das Franciscanerkloster in Annaberg u. 1512 in Weimar. wo er 1516 die Priesterweihe empfing; er schloß sich gleich Anfangs der Lutherischen Reformation an, verließ das Kloster u. kam 1524 als evangelischer P'arrer nach Gotha; von hier aus wurde er der Reformator Thüringens, nahm an mehren Religionsverhandlungen Theil u. wurde zur Einführung der Reformation in Leipzig berufen; er st. 7. April 1546. Seine Historia reformationis (im Gothaischen), herausgeg. von S. Cyprian, Gotha 1715; über ihn schrieb Lommatzsch (Narratio de Myconio), Annab. 1825, u. Ledderhose (Gotha 1854). 2) Oswald, eigentlich Geißhäsler, geb. 1488 in Luzern, war erst Schullehrer in Bern, wurde 1516 Lehrer an der Stiftsschule in Zürich, darauf in Luzern, 1523 in Einsiedeln u. nach kurzem Wirken daselbst Lehrer der Schule bei dem Frauenmünsterstifte, wo er sich um die Reformation der Schule verdient machte; 1531 wurde er Diakonus u. 1532 Pfarrer u. Professor in Basel u. st. hier 14. Oct. 1552. Er gehört auch zu den Reformatoren u. schr. u.a. einen Commentar über Marcus, 1538, u. Zwingli's Biographie, 1532; über ihn schr. Melch. Kirchhofer, Zürich 1813.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 601.
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