Oberfranken

[176] Oberfranken, 1) deutscher Volksstamm, s. Franken I. B); 2) seit 1838 Kreis im Königreich Baiern, aus dem ehemaligen Franken (zum Theil), Bamberg u. Baireuth zusammengesetzt; den Hauptstock des Kreises bildet der ehemalige Obermainkreis, doch ohne die Landgerichte Eschenbach, Kemnath, Neustadt an der Waldnab, Tirschenreuth u. Waldsachsen, welche zum Kreis Oberpfalz gekommen sind, u. mit dem Landgericht Herzogenaurach vom Rezatkreise, wozu 1848 noch die Landgerichte Erlangen (nebst der Stadt Erlangen), Baunach u. Ebern geschlagen wurden, 124,22 QM.; grenzt an Koburg, Reuß, Sachsen, Böhmen, Oberpfalz, Mittel- u. Unterfranken; gebirgig durch Ausläufer des Thüringer Waldes u. den Stock des Fichtelgebirges, mit fruchtbaren, wohlangebauten Thälern; Flüsse: Main (Nebenflüsse Rodach, Itz, Regnitz), Saale, Nab, Eger u.a.; Volkszählung vom Dec. 1858: 509,770 Einw., über die Hälfte Protestanten, sie treiben Ackerbau (Getreide nicht hinreichend, Hülsenfrüchte, Gemüse, Handelspflanzen), Obstbau (bes. bei Bamberg), etwas Weinbau, Viehzucht, Fischerei (auch auf Perlen in den Bächen Lamitz, Ölsnitz u.a.), Bergbau auf Eisen, Kupfer, Alaun etc. u. damit verbundene Beschäftigungen; die Industrie liefert viele Eisenwaaren, Glas, Porzellan, wollene Waaren, Töpfergeschirr Bier, Marmorwaaren, chemische Producte; Eintheilung in drei unmittelbare Städte u. 31 Landgerichte; Hauptstadt: Baireuth.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 176.
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