Neunauge

[830] Neunauge (Petromyzon L.), Gattung aus der Fischfamilie Rund- od. Saugmäuler; Leib aalförmig, nackt, schleimig, an den Seiten des Halses sind sieben Kiemenlöcher, der runde Mund ist vorn, die Zähne stehen kreisförmig; durch eine besondere Vorrichtung im Munde können sie sich an verschiedene, auch lebende Körper (Fische) ansaugen; Arten: Lamprete (s. d); Gemeines N. (Bricke, P. fluviatilis), mit einer Reihe Zähne, Kopf u. Rücken grünlich, Bauch weiß, vordere u. hintere Rückenflossen getrennt; wird 18 Zoll lang, lebt in vielen Flüssen Europas, Südamerikas u. Japans, vermehrt sich stark, hat zähes Leben, wird, vorzüglich geröstet u. marinirt, als Leckerbissen geacht et. Sie werden gewöhnlich, mit Lorbeerblättern, Gewürz[830] u. Weinessig, in Fässern verpackt, weit versendet u. bilden so, mäßig genossen (da sie bes. schwachen Mägen unverdaulich sind), eine beliebte Speise, werden auch als Zuthat zu Kartoffel-, italienischem u. Sardellensalat u. dergl. benutzt. In Norddeutschland sind die Lüneburger N-n die gesuchtesten u. größer u. besser als die Danziger N-n; Kiefenbricke (P. branchialis), 6 bis 7 Zoll lang, ohne Zähne u. ohne getheilte Rückenflosse, in hellen Bächen u. Flüssen Deutschlands; dient als Köder; Kleines N. (P. Planeri) u.a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 830-831.
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