Paul [2]

[756] Paul Einsiedlermönche des St. P., 1) in Ungarn, gestiftet als Einsiedlerschaft von Patach 1215 vom Bischof Bartholomäus von Fünfkirchen; 1246 im Kloster zu Pisilia reformirt, 1308 der Regel St. Augustins untergeordnet u. Religiosen des St. Paul des ersten Einsiedlers genannt; 1370 eximirt u. mit den Privilegien der Karthäuser beschenkt; über Ungarn, Polen, Deutschland, Schweden in fünf Provinzen verbreitet. Tracht: ursprünglich braun, seit 1341 im Chor alles weiß, auf der Straße der Mantel schwarz, sanger Bart; 2) in Portugal, gestiftet 1410 von Mendo Gomez de Simbra in der Einsiedelei Serra de Ossa; 1578 der Regel des St. Augustin untergeordnet; über 19 Klöster Portugals verbreitet, unter Kaiser Don Pedro aufgehoben. Tracht: Rock, rohfarbig, Scapulier, Mantel u. Hut schwarz, langer Bart. Alle Mitglieder mußten sich den Studien widmen; 3) in Frankreich (Brüder od. Väter des Todes), gestiftet 1620 von Wilhelm Callier, für Verpflegung Armer u. Kranker, geistliche Besorgung der Gefangenen u. Missethäter, streng im Wandel, Fasten, Casteiungen; St. Augustins Regel unterworfen; erlosch zu Anfang des 18. Jahrh. Tracht: Rock weißgrau, Kapuze u. Scapulier schwarz, auf diesem ein Schädel mit zwei ins Kreuz gelegten Knochen, Ledersandalen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 756.
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