Pellisson-Fontanier

[791] Pellisson-Fontanier (spr. Pellisong Fongtaniëh), Paul, geb. 1624 (1626) in Beziers, Protestant, studirte die Rechte u. ließ sich in Paris nieder, wo ihn der Minister Fouquet zu seinem ersten Commis ernannte u. ihm 1660 zur Stadtrathsstelle verhalf. Nach Fouquet's Sturz 1661 saß er mit demselben fünf Jahre in der Bastille, wurde dann von Ludwig XIV. begnadigt u. gelangte durch seinen Übertritt zur Katholischen Kirche, so wie durch eine Lobrede auf den König (1670) zu einflußreichen Stellen, namentlich zur Verwaltung der geistlichen Güter zu St. Germain du Pres u. St. Denys, u. machte sich um das Convertitenwesen sehr verdient; den König begleitete er als officieller Historiograph auf seinen Kriegszügen. Er führte auf französischer Seite die Verhandlungen mit Leibnitz wegen der damals beabsichtigten Vereinigung der Katholischen u. Protestantischen Kirche u. st. im Februar 1693. Von ihm: Réflexions sur les différences de la religion, 1686 (womit er es auf die Bekehrung der Protestanten abgesehen hatte), u. sein Hauptwerk: Histoire de Louis XIV., Par. 1749, 3 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 791.
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