Perlstein

[836] Perlstein (Perlit), eine emailartige, zuweilen glasartige Gesteinsmasse, welche aus runden od. eckigen, oft schalig zusammengesetzten Körnern von verschiedener Größe gebildet ist; oft enthält die Grundmasse viele kleine dichte od. radialfaserige[836] Kügelchen von Sphärulith u. heißt dann spbärulitischer P., welcher, wenn diese Kügelchen vorherrschen, in Sphärulitfels übergeht; zuweilen erhält das Gestein durch andere beigemengte Mineralien eine porphyrartige Structur (Perlsteinporphyr). Seine Härte ist = 6, sein specifisches Gewicht 2,25 bis 2,38; er ist kantendurchscheinend bis undurchsichtig, perlmutter- bis wachsglänzend; meist grau, perlgrau bis schwärzlichgrau, auch verschieden gefärbt; besteht aus Thonerde, Kali, Natron, Kieselerde u. Wasser in unbestimmten Verhältnissen. Manche P-e besitzen eine ganz pechsteinähnliche Grundmasse (pechsteinartiger P.), andere eine thonsteinartige matte Grundmasse mit erdigem Bruch (thonsteinartiger P.), bei noch anderen ist sie feinfaserig u. porös (bimsteinartiger P.). Der P. bildet an manchen Orten weit ausgedehnte Gebirgsmassen, zuweilen mit säulenförmiger Absonderung, so in Ungarn bei Schemnitz, Kremnitz, Teikebanya, Tockay u.a. O., in den Euganeen, Insel Lipari, in Spanien, Sardinien, Mexico. Als Perlsteinbreccie findet sich das Gestein in scharfkantigen Bruchstücken, welche mit einem weißen, aus zerriebenem P. entstandenen Bindemitmittel fest verbunden sind.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 836-837.
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