Phull

[104] Phull, Karl Ludwig Baron von P., im Württembergischen geboren u. in der Karlsschule zu Stuttgart erzogen, trat bald in preußische u. 1806 in russische Militärdienste über, wo er dem Kaiser Alexander Unterricht in den Kriegswissenschaften ertheilte. Später nahm er hervorragenden Antheil an der Feststellung des von den Russen zu befolgenden Kriegsplanes gegen Napoleons Invasion. Aber in Folge des scheinbar unglücklichen Anfangs des Feldzuges 1812 angefeindet, verließ er das kaiserliche Hauptquartier u. ging nach England. Nach dem Frieden aber ernannte ihn der Kaiser zum Gesandten am niederländischen Hofe. Doch schon 1820 nahm P. seine Entlassung aus russischen Diensten u. lebte zuerst in Zurückgezogenheit in Berlin u.[104] später in Stuttgart, wo er 1826 starb. Sein bedeutender literarischer Nachlaß wurde von dem russischen Gesandten in Beschlag genommen u. nur ein Werk von ihm durch den Oberst Batz veröffentlicht unter dem Titel: Essai d'un système pour servir de guide dans l'étude des opérations militaires, suivi d'un précis de l'histoire militaire de France depuis le regne de Philippe de Valois jusqu'à la paix de Fontainebleau en 1762, Lpz. 1853, deutsch von demselben schon Stuttg. 1852.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 104-105.
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