Piperin

[149] Piperin, C34N19NO6, eine im weißen, schwarzen u. langen Pfeffer vorkommende Base, welche aus der alkoholischen Lösung in vierseitigen Prismen krystallisirt, es ist geruch- u. geschmacklos, seine Lösungen schmecken scharf; in Wasser ist es fast unlöslich, in Alkohol leicht löslich. In Schwefelsäure ist es mit rother Farbe löslich. Erhitzt man P. innig gemengt mit dem drei- bis vierfachen Gewicht Natronkalk im Ölbade bis auf 150 bis 160°, so entsteht Piperidin u. es geht ein farbloses Öl in beträchtlicher Menge über, ohne eine Beimischung von Ammoniak. Dieses Öl besitzt die Zusammensetzung u. die Eigenschaften des von Anderson im Steinkohlentheeröl entdeckten Picolins. Erhitzt man das Gemenge von P. mit Natronkalk auf 200°, so geht außer Picolin auch Ammoniak über u. der Rückstand enthält einen stickstofffreien, durch Säuren in gelben Flocken fällbaren Körper = C58H27O14. Bei längerem Kochen mit alkoholischer Kalilösung spaltet sich das P. unter Wasseraufnahme in Piperinsäure u. Piperidin.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 149.
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