Rösler

[371] Rösler, 1) Chr. Friedr., geb. 1736 in Kanstatt, wurde erst Diakonus zu Veyhingen in Württemberg, 1777 Professor der Geschichte in Tübingen u. st. 1821; er schr.: Lehrbegriff der christlichen Kirche in den drei ersten Jahrhunderten, Frankf. a. M. 1773; Bibliothek der Kirchenväter in Übersetzungen u. Auszügen, Lpz. 1776–86. 2) Gottl. Friedr., geb. 1740 in Stuttgart, wurde Diakonus in Teuffen, legte 1767 dies Amt nieder u. privatisirte in seiner Vaterstadt, wurde später Professor der Mathematik u. Physik am Gymnasium in Stuttgart u. st. 1790; er schr.: Handbuch der praktischen Astronomie, Tüb. 1788; Beiträge zur Naturgeschichte des Herzogthums Württemberg, ebd. 1788; Anleitung zur Algebra, Stuttg. 1789, 2 Bde. u.a. m. 3) Gust. Adolf, geb. 1818 in Görlitz, studirte 1835–39 in Berlin u. Breslau Geschichte u. Staatswissenschaften, wurde 1848 Lehrer der Deutschen Sprache u. Geschichte am Gymnasium in Öls u. im Frühjahr 1848 zum Abgeordneten an der Reichsversammlung in Frankfurt gewählt, wo er zur Linken zählte. 1849 zog er mit dem Rumpfparlament nach Stuttgart u. blieb dann in Württemberg. Von seiner Regierung der Majestätsbeleidigung u. der Theilnahme an revolutionären Bewegungen angeklagt, wurde R. im Jan. 1850 verhaftet u. auf Hohen-Asperg abgeführt; hier aber am 22. Febr. 1850 durch seine Frau befreit, ging er in die Schweiz u. später durch Frankreich nach New York, wo er eine deutsche Schule eröffnete, dann nach Milwaukee in Wisconsin, wo er als Mitarbeiter bei einigen Zeitschriften thätig war, u. endlich 1853 nach Quincy im Staate Illinois, wo er die Redaction eines Whigblattes, die Tribune, führte u. 1855 starb. Er schr.: Einige die Lausitz betreffende Gelegenheitsschriften; redigirte 1843 die Lausitzer Chronik u. 1848 das Wochenblatt für das Fürstenthum Öls.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 371.
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