Rüppell

[464] Rüppell, Wilhelm Peter Eduard Simon, geb. 20. Nov. 1794 in Frankfurt a. M., besuchte bis zu seinem 18. Jahre das Gymnasium in Darmstadt, widmete sich aber dann dem Handelsstande. Wegen seiner Gesundheit ging er nach Italien u. von da 1817 nach Ägypten. 1818 nach Europa zurückgekehrt, lernte er in Genua den Baron von Zach kennen, welcher ihn in den astronomischen Ortsbestimmungen unterrichtete, u. studirte darauf in Pavia Naturwissenschaften. Er verband sich dabei mit der in Frankfurt im Jahre 1817 gegründeten Senkenbergischen naturforschenden Gesellschaft, welcher er, was er bis dahin gesammelt hatte, zum Geschenk machte; eine noch reichere Sammlung von seiner Reise 1822–27 in Nordafrika, Dongola, Kordofan u. dem Peträischen Arabien, hauptsächlich an Thieren, darunter mehre Giraffen, Nilpferde, viele Antilopen etc.[464] überschickte er dieser Gesellschaft gleichfalls als Geschenk. 1831–34 bereiste er Habesch u. brachte von diesen beiden Reisen die wichtigsten Materialien für Naturgeschichte, Geographie, Alterthumskunde u. Geschichte zurück. Die Alterthümer, namentlich Sculpturen, Papyrus, Münzen, äthiopische Codices, schenkte er der Frankfurter Stadtbibliothek, wogegen er sich eine Pension aus dem Stadtärar ausbedang. 1839 erkannte ihm die königliche Geographische Gesellschaft in London den Preis zu. Er schr.: Reise in Nubien, Kordofan u. dem Peträischen Arabien, Frkf. 1829; Reise in Abessinien, ebd. 1838–40, 2 Bde.; Neue Wirbelthiere zur Fauna von Abessinien, 1835–40, 13 Hefte, sowie mehre kleinere naturhistorische Schriften; u. beendigte auch den von der Senkenbergischen Gesellschaft angefangenen Atlas zur Reise im nödlichen Afrika, 1826–1830, 20 Hefte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 464-465.
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