Schoa

[363] Schoa, der südöstlichste Theil von Habesch (Afrika), umfaßt die Landschaften Gesche, Waka, Tegulet, Efat, Bulga u.a. u. wird im Norden von Amhara begrenzt im Süden durch den Auasch von den Gallaländern getrennt. Meist ein Plateau von 6–8000 Fuß Höhe, gehört das Land zu der Mittelregion (Waina Degas) von Habesch u. hat die dieser Stufe eigenthümlichen Erzeugnisse u. klimatischen Verhältnisse (s.u. Habesch). Reich bewässert von den Zuflüssen des Abai (Blauen Nils) u. Auasch, ist das Land dem Ackerbau günstig (Getreide, Tabak, Baumwolle) u. reich an Viehheerden; das Mineralreich liefert Gold u. Eisen. Die Bewohner (etwa 11/2 Mill) sind zum großen Theile Christen, doch im Süden auch Muhammedaner u. im Westen Heiden u. gehören der Mehrzahl nach zum Stamme der Gallas. Als das frühere Reich Habesch im 16. u. 17. Jahrh. zerfiel, bildete sich außer einigen kleineren Staaten in S. ein ziemlich mächtiges Gallareich. Der letzte König desselben, Sahlé Selassi, welcher in Ankobar seine Hauptstadt hatte, wurde 1856 von Theodor, dem neuen Begründer des Abessinischen Reiches, gestürzt, u. seitdem gehört S. wieder zum Reiche Habesch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 363.
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