Soltyk

[269] Soltyk, Roman, geb. 1791 in Warschau, Sohn des Reichstagsmarschalls Stanislaw S. u. der Prinzessin Karolina Sapieha, wurde Anfangs im elterlichen Hause, dann unter Kosciuszko's Leitung in Paris erzogen, wo er 1805–7 die Polytechnische Schule besuchte; 1808 kehrte er zurück u. nahm Dienste im damaligen Großherzogthum Warschau, wurde Artillerielieutenant, 1809 Capitän, 1812 Oberstljeutenant in Napoleons Gefolge u. 1813 bei Leipzig verwundet u. gefangen; er. lebte dann im Privatstand, bis er 1824 als Landbote auf den Reichstag kam; 1629 zog er die Augen der russischen Behörden bes. dadurch, auf sich, daß er dem Antrag dem Kaiser Alexander ein Denkmal zu setzen entgegen war. Beim Ausbruch der Polnischen Revolution von 1830 war er in Warschau, übernahm ein Commando u. wirkte abwechselnd als Soldat u. Reichstagsmitglied, war in den letzten Tagen vor Warschaus Fall gegen die Übergabe u. ließ die 64 Kanonen, welche er in u. um Warschau zu seiner Verfügung hatte, den Kampf bis zum letzten Augenblick fortsetzen. Nach der Niederwerfung der Insurrection ging er nach Plocz, von dort nach London u. endlich nach Paris u. st. 22. Oct. 1843 in St. Germain-en-Laye. Er schr.: Précis historique, politique et militaire de la révolution du 29. Novembre, Par. 1833, 2 Bde.; Napoléon en 1812, deutsch von Bischoff, Wesel 1837 u. 1838.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 269.
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