Soule [2]

[316] Soule, Pierre, geb. zu Castillon im französischen Departement Arriège; nachdem er seine akademischen Vorstudien gemacht hatte, nahm er an der Verschwörung gegen die Bourbonen Theil, ging dann nach Paris, betheiligte sich als Redacteur an einem liberalen Blatte, machte sich durch seine republikanischen Gesinnungen mißliebig u. wurde des Hochverrathes angeklagt, so daß er sich genöthigt sah ein Asyl in den Vereinigten Staaten von Nordamerika zu suchen. Er kam nach Baltimore u. ließ sich 1825 in Neu-Orleans nieder; studirte die Rechtswissenschaften u. prakticirte dann als Advocat; er wurde 1847 u. 1849 vom Staate Louisiana zum Senator in den Bundescongreß gewählt u. erhielt 1853 eine Ernennung als Gesandter der Vereinigten Staaten bei dem spanischen Hofe; dort gerieth er mit Turgot in Streit, duellirte sich am 18 Dec. 1853 mit demselben u. verwundete ihn gefährlich. 1854 gerieth er mit der französischen Regierung, welche ihm nicht gestatten wollte durch Frankreich zu reisen, in Streit, welcher aber durch einen Notenwechsel zwischen Mason, Ministerresidenten am französischen Hofe, u. Drouyn de Lhuys, Minister des Auswärtigen, geschlichtet u. gütlich beigelegt wurde. Im Jan. 1855 reichte er in Washington seine Entlassung ein. Im folgenden Jahre war er Theilnehmer der Ostender Conferenzen, unterzeichnete mit Mason u. Buchanan das Ostender Manifest, die Einverleibung Cubas in Nordamerika betreffend, u. stand an der Spitze des Ausschusses von Abgeordneten sämmtlicher Sklavenstaaten, um Centralamerika für die Union zu erobern u. Walker bei seiner Expedition mit Rath u. That zu unterstützen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 316.
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