Spitta

[572] Spitta, eine aus Frankreich stammende Familie, Namens du l'Hopital, welche Ende des 17. Jahrh. nach Braunschweig auswanderte; 1) Heinrich, geb. 1799 in Hannover; wurde 1815 Feldarzt, 1825 Professor an der Universität, Obermedicinalrath u. Mitglied der Medicinalcommission in Rostock; er schr.: Novae doctrinae pathologicae auct. Broussais in Gallia divulgatae epitome, Gött. 1822; Über die Essentialität der Fieber, ebd. 1823; De sanguinis dignitate in pathologia restituenda, Rost. 1825; Die Leichenöffnung in Bezug auf Pathologie u. Diagnostik, Stendal 1825. 2) Karl Johann Philipp, Bruder des Vor., geb. 1. Aug. 1801 in Hannover, lernte erst als Uhrmacher, besuchte seit 1819 das Gymnasium in seiner Geburtsstadt, studirte 1821–24 in Göttingen Theologie, wurde 1824 Hauslehrer in Lüne bei Lüneburg, 1828 Pfarrcollaborator in Sudwalde in der Grafschaft Hoya, 1830 Prediger bei der Garnisongemeinde u. zugleich Seelsorger an der Strafanstalt in Hameln, 1837 Pfarrer zu Wechold bei Hoya, 1847 Superintendent zu Wittingen in Lüneburg, 1853 Superintendent u. Oberpfarrer zu Peine im Fürstenthum Hildesheim u. im Juli 1859 Superintendent in Burgdorf, wo er 26. Sept. 1859 starb. Er gab mit Deichmann die Christliche Monatsschrift zur häuslichen Erbauung, 1825, heraus u. schr.: Sangbüchlein der Liebe für Handwerksburschen, Gött. 1823; Psalter u. Harfe (Sammlung geistlicher Lieder), Pirna 1833, 22. Aufl., Lpz. 1859, 2 Bde., 2. Sammlung, 1843, 12. Aufl. 1860; Nachlese, 1861; Die letzten Predigten in der Gemeinde (Wechold), 2. Aufl. 1849. Seine Lieder, deren Gesammtzahl sich auf 106 beläuft, wurden componirt von Becker, Mühling, von Roda, Hering u. Kocher. Vgl. Münkel, K. I. Ph. Spitta, ein Lebensbild, Lpz. 1861.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 572.
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