Stechmücken

[716] Stechmücken (Culicina), Familie der Zweiflügler, aus der Linnéeschen Gattung Culex gebildet; mit einem vorstehenden Stechrüssel, dessen Unterlippe hornig, Taster vier- bis fünfgliederig, Fühler dreizehn- bis sechzehngliederig, Flügel behaart, mit klaren Adern u. hornigen am Rande. Die S. leben gern an wasserreichen Orten, sind dort gewöhnlich sehr häufig u. werden durch Stechen od. vielmehr Saugen, welches selbst durch dünne Kleidungsstücke nicht verhindert wird u. wobei sie einen scharfen Saft in die Wunde lassen, sehr beschwerlich, bes. in heißen, feuchten Ländern, wo sie unter dem Namen Moskitos (Maringouins) zu einer großen Plage, vorzüglich für Schlafende werden, s. Moskitos. Sie können die größte Kälte aushalten. Das Weibchen legt seine Eier, ungefähr 300, ins Wasser u. kittet sie zu einem kahnartigen Klumpen zusammen. Die Larven haben einen rundlichen, flachen Kopf, eine dicke Brust, einen achtringeligen Hinterleib u. am Ende zwei Röhren, die eine zum Athmen, die andere zum Auswerfen der Excremente. Die Beine fehlen; die Puppen sind beweglich, das Insect kriecht im Wasser auf u. trocknet sich auf der Puppenhülle. Die Verwandlung dauert 4 Wochen. Die Linnéische Gattung S. ist in mehre Untergattungen zerfällt worden, als: a) S. (Culex), begreift die Arten, bei denen die Taster der Männchen länger, bei dem Weibchen kürzer als die Fühler sind; Fühler fadenförmig, vierzehngliedrig, beim Männchen behaart; Rüssel von der Länge der Brust, schief vorwärtsgestreckt, Oberlippe fleischig, vorn mit zweitheiligem Knopfe, Unterlippe hornartig, in ihrer unteren rinnenartigen Fläche die Zunge aufnehmend, an der Wurzel beiderseits zwei lange Borsten (die Kiefern); Hinterleib fast walzenrund, Beine dünn u. lang, Flügel am Rande u. den Nerven mit Schüppchen besetzt; Art: Singmücke (C. pipiens), Rückenschild graubraun, mit zwei dunkeln Längslinien, der hellgraue Hinterleib braun geringelt; wird auch durch ihr Singen, welches durch Anschlagen der Balancierstängelchen an die Flügel bewirkt wird, lästig; sie spielen Abends bei gutem Wetter singend u. tanzend in der Luft; b) Schnakenmücke (Aedes Meig.), die Taster kürzer als die Fühler; Art: A. cinereus; c) Gabelmücke (Anopheles Meig.), die Taster länger als die Fühler; Art: A. maculipennis, A. bifurcatus; d) Corethra, der Rüssel[716] kürzer als die Fühler, die Nerven behaart; e) Chironomus, Fühler 13–14gliedrig; f) Tanypus, Fühler 14gliedrig, beim Weibchen am Ende verdickt; g) Ceratopogon, Fühler 13gliedrig, die fünf letzten Glieder lang; h) Macropeza, Fühler 7gliedrig, Hinterbeine sehr lang.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 716-717.
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