Thaer

[434] Thaer, Albrecht, geb. 14. Mai 1752 in Celle; studirte 1771–74 in Göttingen Medicin, prakticirte in seiner Vaterstadt, wurde 1780 Hofmedicus in Hannover, widmete sich aber der Landwirthschaft u. errichtete 1790 eine Lehranstalt dafür in Celle. Hier stellte er eine neue Theorie der Landwirthschaft auf, wurde deshalb 1804 als Geheimer Rath in preußische Dienste berufen u. errichtete auf seinem Landgute Mögelin bei Potsdam eine Landwirthschaftliche Schule; er wurde 1807 Staatsrath, 1810 Professor der Landwirthschaft u. der Staatswirthsschastslehre an der Universität zu Berlin u. als Geheimer Regierungsrath vortragender Rath im Ministerium des Innern, gründete 1811 seine berühmte Schäferei u. wurde 1815 Generalintendant der königlichen Stammschäfereien; 1817 erhielt er seine Entlassung als Universitätslehrer u. st. 26. Octbr. 1828 in Mögelin. T. ist der Begründer der rationellen Landwirthschaft. Ihm wurden Denkmäler 28. Septbr. 1850 in Leipzig u. 15. Novbr. 1860 in Berlin (von Rauch modellirt) errichtet. Er schr.: Einleitung zur Kenntniß der englischen Landwirthschaft, Hannov. 1798–1804, 3 Bde., 3. Aufl. ebd. 1816; Annalen der niedersächsischen Landwirthschaft, Celle 1799–1804, 6 Bde.; Beschreibung der nutzbarsten neuesten Ackergeräthe, Hannov. 1803–6, 3 Hefte; Annalen des Ackerbaues, 6 Jahrg., Berl. 1805–10; Grundsätze der ratoinellen Landwirthschaft, ebd. 1809 f., 4 Bde., 4. A. 1848; Annalen der Fortschritte der Landwirthschaft, 2 Jahrg., ebd. 1811 f.; Über die[434] feinwollige Schafzucht, ebd. 1811; Geschichte meiner Wirthschaft zu Mögelin, ebd. 1815; Leitfaden zur allgemeinen landwirthschaftlichen Gewerbslehre, ebd. 1816; Möglinische Annalen der Landwirthschaft, ebd. 1817–24, 14 Bde. Vgl. Wilh. Körte, Albr. Th., Lpz. 1839.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 434-435.
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