Timolĕon

[602] Timolĕon, Korinthier, geb. 412, ließ 366 v. Chr. seinen Bruder Timophanes ermorden, als derselbe sich zum Tyrannen über Korinth aufwerfen wollte. Da 347 v. Chr. die Syrakusaner von den Korinthiern Hülfe zur Vertreibung des Tyrannen Dionysius erbaten, wurde T. mit einem kleinen Heere nach Syrakus geschickt. Es gelang ihm einen Theil von Syrakus zu besetzen, dann den Hiketas aus Achradina, die Carthager aus dem Hafen u. endlich auch den Dionysios aus Ortygia zu vertreiben, 343. Nachdem er darauf den Syrakusanern die Freiheit wiedergegeben u. griechische Ansiedler nach Syrakus gerufen, die Carthager 340 durch einen glänzenden Sieg von den Grenzen von Syrakus entfernt u. mit den andern, von ihren Tyrannen befreiten Städten. einen Bund geschlossen hatte (s.u. Syrakus S. 157), blieb er bis an seinen Tod in allgemeiner Achtung u. von großem Einfluß auf die Regierung. Seinen Geburtstag feierte ganz Sicilien, bes. weil er an demselben seine meisten Schlachten geschlagen hatte, als einen Festtag. T. starb erblindet 337, u. wurde zu Syrakus auf dem Markt in das Gymnasium begraben, welches nach ihm Timoleontēum genannt wurde. Lebensbeschreibungen von Plutarch u. Cornelius Nepos.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 602.
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