Tuttlingen

[84] Tuttlingen, 1) Oberamt im württembergischen Schwarzwaldkreise; 51/2 QM., 28,800 Ew.; 2) Hauptstadt hier, an der Donau, in der Baar, Armen- u. Krankenhaus (Katharinenstift); 5600 Ew., welche sehr gewerbfleißig sind u. einen lebhaften Absatz nach der Schweiz haben, große Wollenspinnerei, Strumpfwirkerei, Tuch- u. Wollenzeugweberei, Leimsiederei, Gerbereien, Messerschmiede etc. Dabei das Eisenwerk Ludwigsthal; zur Gemeinde gehört auch die Schloßruine Hohentwiel (s.d.) u. die Ruinen des Schlosses Honberg, welches im Dreißigjährigen Kriege zerstört wurde. – Im 14. Jahrh. besaßen T. nach einander die Herren von Wartenberg u. von Sulz, wahrscheinlich kam es 1471 mit Sulz an Württemberg. 1635 übergab es der Kaiser dem Grafen Schlik. Hier 1643 Sieg der Österreicher u. Baiern unter Hatzfeld u. Mercy über die Franzosen unter Rantzau, s.u. Dreißigjähriger Krieg S. 324. Im Westfälischen Frieden kam es wieder an Württemberg; 1803 brannte die Stadt ganz ab.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 84.
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