Verjüngung

[483] Verjüngung, 1) V. der Obstbäume, geschieht, wenn sie alt sind u., nur noch wenig u. schlechte Früchte tragen. Man reinigt sie von aller, aufgesprungenen Rinde, nimmt alles dürre Holz an den gesunden Theilen des Stammes ab, füllt Höhlungen mit Kalk- od. Gypsbrei aus, wirst die Äste an den geeigneten Stellen ab, läßt Zugäste stehen, gräbt den Boden um u. düngt ihn; 2) V. bei Weinstöcken, geschieht dann, wenn sie anfangen abständig zu werden, durch Würzlinge, Bloshölzer, Ableger, Senker u. Verlegen der Grundreben, welche aus den Thauwurzeln hervorkommen; man legt sie nach der Seite, wo ein Stock abständig geworden ist, in einen zwei Fuß tiefen Graben so, daß sie aus der Erde hervorstehen; 3) V. der Wiesen, geschieht, wenn sie nur noch einen sehr geringen Ertrag geben u. Düngung nichts mehr hilft, entweder durchs Beerdung, u. Besandung, indem man 2–5 Zoll Erde od. Sand, aufbringt u. unter eine Deckfrucht ein Gemenge von Gräsern u. Kräutern säet; od. durch Umbruch, indem man entweder den Rasen, abschält, den Untergrund lockert u. den Rasen wieder auflegt u. festschlägt od. den alten Rasen zerstört u. durch Ansaat einen neuen bildet. Letzteres geschieht, wenn eine Wiese mit schlechten, dem Viehe schädlichen Pflanzen durchaus bestanden ist.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 483.
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