Verzinken

[537] Verzinken, 1) zwei Breter auf der hohen Kante dadurch zusammenfügen, daß man an das eine Bret Schwalbenschwänze schneidet u. in das andere Bret dazu passende Zapfenlöcher macht u. beide Breter dann leimt. Soll die Arbeit gut aussehen, so werden die Schwalbenschwänze u. die Zapfenlöcher nur auf die halbe Dicke des Bretes eingeschnitten; 2) (Verzinkung), Metalle mit Zink überziehen. Es wird bes. für Eisen, wie Telegraphendrähte, Schrauben, Steinklammern, Kanonenkugeln, Blech zu Dachdecken, Röhren etc. (Galvanisiren, galvanisirtes Eisen) angewendet, weil dadurch, daß sich eine galvanische Kette bildet, das Eisen als negativer Bestandtheil vor dem zerstörenden Einflusse des Sauerstoffes geschützt ist. a) Die trockene Verzinkung; die durch verdünnte u. mit Theeröl versetzte Schwefelsäure gebeizten Eisengegenstände werden mit Sand abgescheuert u. in eine Lösung von Salmiak u. Chlorzink getaucht. Dieser schwachen Verzinkung folgt ein Erwärmen u. Eintauchen in geschmolzenes Zink mit metallischer Oberfläche, bis ein genügend dichter Überzug entstanden ist. Um die Dicke der Verzinkung, z.B. beim Telegraphendraht, zu prüfen, taucht man den Gegenstand in Kupfervitriollösung ein, wischt den pulverigen Überzug ab, taucht wieder ein u.s.f. bis der Zinküberzug verschwunden u. ein Kupferüberzug entstanden ist. Guter Telegraphendraht soll ein zwölf- bis fünfzehnmaliges Eintauchen vertragen. b) Die nasse Verzinkung gelingt für Kupfer u. Messing durch Kochen letzter in einer Chlorzinklösung mit Zinkstücken. c) Die galvanische Verzinkung, mit Hülfe einer Batterie, erfordert als Zersetzungsflüssigkeit eine Lösung aus 100 Theilen Wasser, 10 Theilen Alaun u. 1 Theil Zinkoxyd od. von schwefelsaurem Zinkoxyd u. etwas Schwefelsäure in Wasser; auf Gußeisen, Stabeisen u. Stahl wirkt diese Verzinkung vollkommen rostabhaltend.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 537.
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