Villingen

[593] Villingen, 1) Bezirksamt in der Standesherrschaft des Fürsten von Fürstenberg, im badischen Seekreise; 17,260 Ew.; seit 1864 Kreisbezirk des Großherzogthums Baden mit 89 Gemeinden u. 65,093 Ew.; 2) Kreisstadt hier, an der Brigach; Sitz des Kreisgerichts u. des Kreishauptmanns, 2 Kirchen (darunter das Münster St. Johann), Gewerb- u. höhere Bürgerschule, Kloster der Ursulinerinnen mit Mädchenschule, Buchdruckerei, Wollen- u. Leinwandweberei, Glockengießerei, Hammerwerke, Hüte-, Leder-, Töpfergeschirrfabrikation, Handel; 3770 Ew. V. war im Mittelalter Eigenthum der Nellenburger u. Zähringer, wurde 999 zur Stadt erhoben, 1120 mit Mauern umgeben u. kam dann an die Fürstenberge, später an Osterreich; wurde 1704 von Tallard belagert, s. Spanischer Erbfolgekrieg S. 431.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 593.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika