Barth, Rudolf

[31] Barth, Rudolf. Rudolf B. wurde am 23. 9. 1847 als Sohn eines Oberstabsarztes in Meschede geboren. Der Vater starb sehr früh und hinterließ seiner Witwe 7 Kinder in mißlicher Lage. Rudolf B. erlernte den Buchhandel bei Ferdinand Schöningh in Paderborn, dann ging er nach Wien und gründete im September 1873 eine Buch- und Kunsthandlung in Aachen. Ende der 70er Jahre begründete er den noch heute unter der Firma Rudolf Barth bestehenden Verlag, der in der Hauptsache Theologie, Pädagogik und Verwaltungslitteratur umfaßt. Er rief die »Litt. Rundschau für das katholische Deutschland« (jetzt Verlag von Herder in Freiburg) ins Leben, ferner begründete er die »Rheinisch-westfälische Schulzeitung«. 1891 nahm er F. G. Mosengel, geb. als Sohn eines Amtsgerichtsrats[31] in Münder a. D. am 14. 4. 1863, als Teilhaber in das Sortimentsgeschäft auf. M. hatte den Buchhandel bei Schmorl & von Seefeld in Hannover erlernt, hatte nach seiner Militärzeit in Tübingen Litteratur und Kunstgeschichte studiert und war in seinen Wanderjahren in Hannover, Mainz und Berlin thätig gewesen. 1893 erwarb er das Sortiment, das schon seit 1891 unter der Firma Barthsche Buchhandlung geführt wurde, ganz. – Rudolf Barth starb 1896, sein Verlag ging an seine Witwe, die in Osnabrück wohnt, über, wird aber in unveränderter Weise fortgeführt.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 1. Berlin/Eberswalde 1902, S. 31-32.
Lizenz:
Faksimiles:
31 | 32