Raupe

1. Aus der Raupe wird ein Schmetterling.Wahl, 174, 33.


2. Dem wird schon vor Raupen bange, wen einst gebissen eine Schlange.


3. Der Raupen wegen muss man den Baum nicht umhauen.Simrock, 8162; Körte, 4936.


4. Eine Raupe frisst mehr als sie wiegt.


5. Eine Raupe frisst viel Knospen.


6. Eine Raupe frisst (beschmeisst) viel und nützt wenig.


7. Eine Raupe im Kohl, eine Hure im Haus, die schaffe hinaus, wie aus dem Grinde die Laus.


8. Es ist bald eine Raupe, die den Kohl bekreucht.Petri, II, 287.


9. Man muss die Raupe in der Puppe tödten.


10. Man muss vmb der Raupen willen den Baum nicht vmbhauen.Lehmann, 6, 10 u. 517, 15; Frost, 196.


11. Raupen haben offt ein schön Gestalt, aber sie verderben Garten vnd Wald.Lehmann, 29, 30.


12. Raupen im Kohl und eine Hure im Haus bringt man schwer hinaus.

Holl.: Eene rups op de kool, eene hoer in huis. (Harrebomée, II, 234a.)


13. Raupen muss man im Neste tödten.

Holl.: De rups dient in de pop gedood. (Harrebomée, II, 234.)


[1507] 14. Wenn die Raupen kommen zu Maria Geburt in den Kohl, so sterben sie gleich nachher wie toll.Boebel, 45.


15. Wer die Raupen wil tilgen, der mus das Nest verbrennen.Lehmann, 776, 31; Schrader, 75; Grubb, 642.


*16. Einem Raupen in den Kopf setzen.

»Der Rathsherr setzt den Schlingels blos Raupen in den Kopf.« (Fr. Reuter, Schurr-Murr, 218.)


*17. Er hat Raupen im Kopfe.Frischbier2, 3074; Klix, 74.

Allerhand Risse, dumme Streiche, überspannte Ideen.

*18. Es ist ein Raup, beschmeisset alles vnd ist nichts nutz.Lehmann, 834, 10.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1507-1508.
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