Kohl

1. Auch der Kohl gehört zu den Gemüsen.

Altgriechisch, von einem unbedeutenden Menschen, der für viel gehalten sein will.


2. Aufgewärmter Kohl macht dem Tode wohl.

Der Tod freut sich, weil er durch ungesunde Nahrung, wie aufgewärmter Kohl ist, nur gewinnen kann.


3. Aufgewärmter Kohl schmeckt (thut) nicht wohl.

Die wiederholte Besprechung desselben Gegenstandes in derselben Weise erregt Ueberdruss und Misfallen. Ein [1453] jüdisch-deutsches Sprichwort drückt denselben Gedanken so aus: »Chasir is treife.« Wörtlich: Das Schwein ist unerlaubt zu essen. Chasir heisst aber nicht blos Schwein, es steht auch, wie hier, für »wiederholen«. (Kremm, 63.)

Lat.: Crambe bis costa (posita) mors. (Philippi. I, 95.)


4. Aufgewärmter Kohl verderbt den Magen.

Das kann schon der frische.


5. Besser Kohl auf eigenem Schos als Braten im Herrenschloss.

Aehnlich die Isländer Rinsberg III, 123.


6. Blau Kohl, blau Kohl, das sind die besten Pflanzen; wenn das Mädel gessen hat, hebt es an zu tanzen.


7. De Kual uud ek sa warem ofiiten, üs ar apdön uud. (Sylt.)

Der Kohl wird nicht so warm gegessen wie er aufgetischt wird.


8. Den Kohl, den man sich selbst gebaut, muss man nicht nach dem Marktpreis schätzen.

Frz.: Ce n'est pas le tout que des choux il faut encore de la graisse. (Cahier, 384; Bohn I, 10; Körte, 3455.)


9. Den Kohl muss man pflanzen unter dem Himmelszeichen des Mistes und kochen unter dem Sternbilde des Specks.

Frz. Schweiz: Plianta té tson à la plianéte dou rahlion, et cuet lé à la plianéte dou bacon. (Schweiz, II, 120, 16.)


10. Der Kohl hat's nicht besser wie der Topf, wenn sie beid' am Feuer stehen.

Auch russisch Altmann VI, 507.


11. Der Kohl ist noch nicht fertig, wenn der Speck (Pfeffer) fehlt.

Die Russen: Wenn schon der Kohl zubereitet ist, so fehlt es doch allezeit noch am Pfeffer. (Altmann VI, 438.)


12. Der Kohl kommt nicht auf den Tisch, wie er aus dem Topf kommt.

Dän.: Kaalen kommer ikke altid paa bordet, son den øses gryden ik kiøkenet. (Prov. dan., 329.)


13. Der Kohl schmeckt sehr gut, sagte die Magd, und ass das Fleisch.

Holl.: Dat is lekkere peen, zei Subbert, en hij at al het vleesch op. (Harrebomée, II, 38.)


14. Diär spütte ön de Kual, di feid' en lagt sallew of tö iiten. (Sylt.) – Haupt, VIII, 351, 5.

Wer in den Kohl spuckt, soll ihn selber aufessen.


15. Eigen Kohl schmeckt wohl.Simrock, 1912.


16. Eigener Kohl ist besser als fremder Salat (Spinat).Altmann V, 113; Reinsberg III, 109.

Holl.: Onze kool smaakt beter dan vreemde patrijs. (Harrebomée, I, 434a.)


17. Ein Gericht Kohl in Ruhe ist besser als ein gemästeter Ochse mit Unruhe.Gaal, 1324.

It.: Poco in pace, molto mi piace. (Gaal, 1324.)

Lat.: Si da oluscula mensa minuscula pace referta ne petas grandia lautaque prandia lite repleta. (Gaal, 1324.)

Ung.: Job begy száraz falat nyugodalomban, mint tizenkét pástétom veszekedésben. (Gaal, 1324.)


18. Es fehlt mir nichts als Kohl, wenn ich nur Speck hätte, sagte der Bettelmann


19. Ett Kohl, ward di uk de Rock krûs stahen. (Elbing.) – Frischbier2, 2047.


20. Fauler Kohl und faules Kraut, faules Fell, faule Haut; faule Aepfel, faule Birn', faule Menschen, faule Dirn'; faule Rettich, faule Ruben, faule Knaben, faule Buben; faules Fleisch, fauler Zahn, fauler Gesell, fauler Gespan; faules Aas, faule Leiber, faule Frauen, faule Weiber; faule Eiche, faule Tann', fauler Wirth und fauler Mann; fauler Hund, faule Leut' sind nichts nütz zu aller Zeit.Parömiakon, 1668.


21. Fremder Kohl schmeckt nicht wohl.

Die Russen: Der Kohl ist versalzen, der nicht auf den eigenen Tisch kommt.


22. Geröd de Keul, seu verdirwet dat Hoi. (Marsberg.) – Firmenich, I, 320, 4.


23. Gewärmter Kohl schmeckt nicht wohl.Masson, 234.


24. Guter Kohl ist ein theuer Essen.

Dän.: Enhver veed ei hvad en god kaal koster. (Prov. dan., 249.)


25. Guter Kohl, schlechtes Heu.Blum, 241; Simrock, 5811; Körte, 3466.

Viel Nässe zur Zeit des Heuens ist wohl dem Kohl, aber nicht dem Heu zuträglich.


[1454] 26. Hei ji kên wissern Kohl, so getet man Bohnen in de Wêke.Eichwald, 1089.


27. Hier ist Kohl und da ist Kohl.

Alles hat seine Licht- und Schattenseite.

Frz.: Chou pour chou, Aubervilliers vaut bien Paris. (Lendroy, 427; Reinsberg V, 140.)


28. Im Kohl ist dem Hasen wohl.

Die Russen: Wenn der Hase ins Kohlfeld kommt, hält er sich für einen Bauer. (Altmann VI, 468.)

Holl.: Onder de kool schuilt de haas. (Harrebomée, I, 434a.)

29. Itt Kohl, so sitt di de Rock wol.Eichwald, 1090.


30. Jeder mut sik siin Kool kaaken, as he em mach. (Süderdithmarschen.)

Jeder muss sich seinen Kohl kochen wie er ihn mag.


31. Kleiner Kohl macht auch fett.

Kleiner Gewinn, der sich oft wiederholt, macht wohlhabend.


32. Kohl bleibt Kohl, auch wenn ihn die Schweine fressen.

Dän.: Man skal ey troe kaalen des værre, at sviin æde planterne. (Prov. dan., 330.)


33. Kohl für Kohl.

Gleiches für Gleiches. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Die Czechen: Schimpf für Schimpf. Die Italiener: Schlag für Schlag, Brot für Kuchen. Die Franzosen: Marder für Fuchs. Die Altgriechen: Eine wilde Taube für eine zahme. (Reinsberg III, 54.) Die Franzosen drücken durch dasselbe Sprichwort mehr aus, dass von zwei Personen oder Dingen eins so viel werth ist als das andere: Chou pour chou, cet homme vaut bien l'autre. (Lendroy, 428; Bohn I, 13.)


34. Kohl oder Kabis ist ein Teufel.Jer. Gotthelf, Jakobs, II, 148.


35. Kohl – si öck satt bool. (Elbing.) – Frischbier2, 2098.


36. Kohl, Verdruss und Aal sind ein übel Abendmahl.

Dän.: Aal, og kaal, og knur er ond aftens-mad. (Prov. dan., 2.)


37. Man darf den Kohl wol abblatten, man muss ihm aber die Wurzeln lassen.

Dän.: Man kan blade kaalen, og ikke rykke hannem op med rode. (Prov. dan., 330.)


38. Man kann nicht Kohl und Weizen auf Einem Felde ernten.

Die Russen behaupten dies in Bezug auf Klee und Heu. (Altmann V, 126.)


39. Man muss den Kohl nicht den Gänsen zur Hut geben.


40. Man muss den Kohl so pflanzen, dass ihn die Ziege nicht frisst.

Frz.: Il faut ménager la chèvre et le chou. (Lendroy, 1586.)


41. Man muss den Kohl verpflanzen, wenn man Köpfe haben will.

Holl.: Het worden geene kabuis koolen, dan als ze verplant worden. – Koolen bollen niet als zij niet verplant worden. (Harrebomée, I, 373b u. 433b.)


42. Man nimmt nicht Kohl zum Speck, sondern Speck zum Kohl.


43. Pflanze Kohl Viti (25. Juni).Boebel, 29.


44. Thiar un a Koal spütjat, thi feit'n salw uftuidjan. (Nordfries.) – Lappenkorb; Firmenich, III, 6, 93.

Wer in den Kohl spuckt, bekommt ihn selbst auszues sen.


45. Ûnser Kohl schmeckt wol.Lehmann, II, 792, 107; Simrock, 5808; Körte, 3467; Reinsberg III, 108; Braun, I, 1924; Masson, 51.

Der Ton auf »unser«, um den Werth dessen, was man selbst besitzt, hervorzuheben.


46. Was nützt der Kohl, wenn man keinen Speck hat!Reinsberg IV, 78.


47. Weer Kahl plantet in'n Mai, kriegt Köppe as en Ei. (Göttingen.) – Schambach, I, 368.

D.h. ganz kleine Köpfe.

Holl.: Die wil eten kool, plante ze vóór Sint Ool. (Harrebomée, I, 433b.)


48. Wem man Kohl schenkt, dem muss man auch den Speck schenken.

Die Russen: Wenn du deinem Knecht den Wald schenkst, so schenke ihm auch den Holzwagen. (Altmann V, 132.)


49. Wenn de Kohl good geredt, blifft de Törf upp't Moor. (Ostfries.) – Bueren, 1245; Kern, 1259.

In nassen Jahrgängen wird der Torf schwer trocken und kann nicht eingefahren werden.


[1455] 50. Wenn de Kohl will öwer de Tüne, so will dat Hau (Hei) nich in de Schüne.Eichwald, 1094; Kern, 1258.

Regen ist zwar gut für den Kohlwuchs, er hindert aber die Heuernte.


51. Wenn der Kohl am besten schmeckt, soll man aufhören.Simrock, 5807; Körte, 3468; Braun, I, 1925.


52. Wenn der Kohl geräth, verdirbt das Heu (der Wein).Boebel, 131.

Frz.: Quand le choux passe la soy le vigneron meurt de soif. (Leroux, I, 41.)


53. Wenn man auch Kohl hat, man braucht auch Schmalz.

Es gehört mehr zu dem Unternehmen.


54. Wenn man den Kol vnder dem Schnee herfür langet, so schmecket er am besten.Henisch, 329, 12; Petri, II, 663.


55. Wer den Kohl nicht veracht't, dem wird (werd') auch Fleisch gebracht.

Dän.: Han er værd sid köd som aad sin kaal. (Prov. dan., 356.)


56. Wer keinen Kohl hat, kocht Melden.

Oder Gras, wie die Letten sagen. In der Picardie heisst es: Wenn man keinen Knoblauch hat, reibt man sein Brot mit Zwiebeln. Die Russen: Man muss sich mit Karauschen begnügen, wenn man keine Karpfen hat. Man muss Morcheln essen, wenn die Trüffeln fehlen. (Reinsberg IV, 90.)


57. Wer Kohl essen will, braucht auch Speck.


58. Wer Kohl pflanzt an Petri Stuhlfei(er, 22. Febr.), dem kommen keine Raupen nei. Boebel, 12.


59. Wer Kohl pflanzt, kann keine Bohnen ernten.

Aehnlich russisch Altmann VI, 447.

60. Wer sich den Kohl lässt munden, entgeht dem Gekläff von Hofehunden.

»Hättest du gelernt, dich mit Kohl zu begnügen«, rief Diogenes dem genusssüchtigen Aristipp entgegen, »brauchtest du dein Brot nicht an den Höfen der Könige zu betteln.«


61. Wer sich zu Kohl macht, den fressen die Ziegen.Altmann VI, 400; Reinsberg III, 145.


62. Wer will haben guten Kohl, der bezahl' ihn wohl.

Dän.: Hvo der vil have god kaal, faaer at koste den. (Bohn I, 377.)


63. Wie der Kohl gekocht ist, so schmeckt er.

Die Russen: Wie man den Kohl schneidet, so isst man ihn. (Altmann VI, 406.)


*64. Da ist der Kohl versalzen.Fischer, Psalter, 542, 2.


*65. Das ist aufgewärmter Kohl.Grimm, V, 1581, 8.

Ist etwas Altes, längst bis zum Ueberfluss Bekanntes. Von abgethanen Gedanken, Reden, Witzen, die einer wiederbringt. »Wärme mir den alten Kohl nicht wieder auf.« (Lang, I, 123.) »Er hatte eben versucht, über einen Kohl, den er zum siebzigsten male aufwärmte, eine deutsche Brühe zu giessen.« (Lessing, VIII, 204.)

Holl.: Het is opgewarmter kool. (Harrebomée, I, 433b.)


*66. Das ist Kohl.

Oft in der Bedeutung von: leeres Geschwätz, Unsinn.


*67. Das machet den Kohl nicht fett.Schottel, 1116a; Körte, 3465a; Lohrengel, II, 83; Braun, I, 1923; Reinsberg IV, 78; Frischbier, 407; Hennig, 130.

Von jeder Sache, die zu irgendeinem Behuf nicht hinreichen will und kann. Schon Waldis, Verlorner Sohn, 500. In Westfalen: Dat sall (in der Bedeutung von: wird) de Käul net viel fetten.


*68. Dat makt'n Kohl ok nich fett. (Strelitz.) – Firmenich, III, 74, 142; für Holstein: Schütze, I, 312; II, 318; Eichwald, 1091; Richey, 133; Brem. Wb., II, 837; für Altmark: Danneil, 112b.

Wird den Zweck nicht wesentlich fördern, wird zum Besserwerden nicht viel beitragen.


*69. De must noch vil kuol ässen. (Ungar. Bergland.) – Schröer.

*70. Den Kohl der Raupen wegen (für die Raupen) pflanzen.Altmann VI, 516.


*71. Den Kohl mit sammt den Raupen kochen. Altmann VI, 519.


*72. Der Kohl ist der Brühe nicht werth.Reinsberg III, 29.


*73. Einem den Kohl salzen (auch: versalzen). Storch, Freiknecht, III, 91; Eiselein, 387.


[1456] *74. Er mag noch Kohl und Speck.

Ist noch gesund.


*75. Er pflanzt seinen (eigenen) Kohl.

Lebt in ländlicher Zurückgezogenheit, auch: hat eigene Feldwirthschsft.

Frz.: On l'a envoyé planter des choux. (Lendroy, 426.)

Holl.: Hij plant kool. (Harrebomée, I, 433.)


*76. Er versteht seinen eigenen Kohl zu schützen.


*77. Er will seinen Kohl dazu thun.

Will auch dazu (darein) reden. »Wozu gibst du deinen Kohl, Bürschlein?« (Calderon von Gries, 5, 247.) Um zu sagen: Hast du auch darein zu reden? sagt man in Posen jüdisch- deutsch: Auch do (da)?


*78. Es fehlt ihm nichts als Kohl, wenn er nur Speck dazu hätte.Körte, 3469; Braun, I, 1926.

Von denen, welchen nichts weiter fehlt, als alles.

Holl.: Hem ontbreekt niets dan vet, had hij maar kool. – Hun ontbreekt niet dan kool, hadden zij maar spek. (Harrebomée, I, 433b.)


*79. He mênt, he steit all in'n Kohl, un steit êrst in de Strunk'n.Eichwald, 1093.


*80. Jemandem alten Kohl auftischen.

Unnütze, längst abgethane Dinge, Schlechtes, weil der Kohl für eine ganz gemeine Speise galt.


*81. Kohl reden.

Von leerem, einfältigem Geschwätz.


*82. Ma kên Kohl. (Holst.) – Schütze, II, 318.

Rede nicht langweiliges oder dummes Zeug; mache keinen Unsinn. (Grimm, V, 1587.)


*83. Me wêt nich recht, of me met em in'n Kaule of in'n Röwen is.Lyra, 45.

Man weiss nicht, wie man mit ihm daran ist, ob er in guter oder übler Stimmung, ob es Spass oder Ernst ist.

*84. Nach Luther's Kohl riechen.

Aus den Zeiten der Reformation; von jemand, welchen man lutherischer Ansichten verdächtig hielt. Später von allen, denen Gesinnungen eigen waren, die von den kirchlich oder polizeilich abgestempelten abwichen.


*85. Offen sauern Kuhl trinken.Lohrengel, II, 413.


*86. Seinen Kohl mit einem haben.Bernd, 137.

Seinen Spass, Spott mit ihm treiben.

Holl.: Hij verkoopt u kool. (Harrebomée, I, 433b.)


*87. Viel Kohl machen.

Von behaglich breiten Reden über unwichtige Dinge oder von unklarem, langweiligem Geschwätz. In Brandenburg: Väöl Kôl maoken. (Danneil, 112b.)


*88. Wenn wî innen Käule sind, dann is hei in den Strünken. (Büren.)


*89. Wi haut di in'n Kol. (Iserlohn.) – Woeste, 86, 102.

Sagt man, wenn bei Tische auf jemand mit der linken Hand gewartet wird.


*90. Wir wollen unsern Kohl in Frieden bauen.


*91. Zwene kole in einem topfe kochen.Stolle, Thür. Chron., 4.

Von zwei Dingen, die nicht zugleich geschehen können. »Dorch Sinn, die ich habe in dem Koppe, koche ich zwene Kole in einem Toppe.« (Anzeiger des germanischen Museums, 1859, 415.)


[Zusätze und Ergänzungen]

92. Der Kohl ist zwar verkocht, aber ein paar gute Blätter sind noch da.

Holl.: Al hadden zij ook al hun moes verkocht, zij zouden toch nog het beste blad behouden hebben. (Harrebomée, II, 93b.)


93. Der Kohl wird nicht so warm gegessen, als wie er aufgetischt wird.

Altfries.: De kual med ek sa warm iiten, üs er apdön uud. (Hansen, 14.)


94. Je mehr Kohl, je weniger Heu, diese Regel ist nicht neu.Payne, 27.


95. Kohl, der langsam wächst, kommt nicht zur Blüte.


96. Man muss den Kohl so blatten, dass er wieder treiben (grünen) kann.


*97. Den Kohl sparen und auch die Ziege behalten wollen.


*98. Einem den Kohl sauer machen.Schaltjahr V, 573.


*99. Kohl treiben. (Böhmen.)

Soviel wie Humbug, Schwindel.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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