Zäh

*1. Dat es so taoh asse Rindléär. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 163, 167.


*2. Der ist so zäh wie Ziegenfleisch.Klix, 124.


*3. Er ist sehr zäh.

Hält nicht viel vom Geben.

Holl.: Hij is niet scheutig. (Harrebomée, II, 247a.)


*4. Er ist so zähe wie Juchtenleder.


*5. Er ist zäh wie Eschenholz.Frischbier, II, 2976.


*6. He is so tâg as Hunn'nrêm (Hundeleder). Schiller, III, 5a.

Von einem zähen Menschen.


*7. He is so taj as Gold.Kern, 1167.

Von Personen, die entweder ungeachtet aller Anstrengungen, Widerwärtigkeiten u.s.w. doch gesund bleiben, oder von solchen Charakteren, die nicht leicht ihre Ueberzeugung ändern.


*8. He is so taj' as 'n Katt.

Nach dem Volksglauben hat die Katze neun Leben, d.h. sie kann achtmal scheinbar todt sein und immer wieder lebendig werden. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich die Bestätigung dieses Volksglaubens nicht hinzufügen; ich habe bemerkt, dass die Katzen, nämlich die Hauskatzen, sehr leicht dem Tode verfallen.


*9. S' watt 's zeh hoan bai d'r Schtîfmott'r. Peter, 454.

Wird eine harte Behandlung erfahren.


*10. Zach (zähe) wie Mädeledder. (Köthen.)

D.h. wie die Haut der Mägde von der Arbeit.


*11. Zäh wie ein Händscheleder.Gotthelf, Erzählungen, IV, 89.


*12. Zäh wie eine Wîte.1 (Schles.)

1) Ein aus Baumzweigen, besonders Weide oder Birke gedrehtes Band zum Anbinden von Bäumen oder Zusammenbinden von Reisig u. dgl. Nach Weinhold (Wörterbuch, 105) sagt man auch: dürr wie eine Wîte, was ich indess nie gehört habe und mir auch widersprechend zu sein scheint, da man nur mit zähen Wîten binden kann.


*13. Zäh wie Hundefleisch.

In einem Schreiben vom 18. November 1870 aus Paris heisst es: »Ordentlich abgeschlachtet, wohl abgehäutet, passend zubereitet und mit einer guten Sauce angerichtet, ist der Hund eine vorzügliche Speise. Das Fleisch ist delicat, rosig und keineswegs hart, obwol das Sprichwort sagt: Dur comme du chien.« (Berliner Morgenzeitung, 1830, Nr. 296, S. 4.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 479-480.
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