Alkali

[55] Alkăli, ein Wort arab. Ursprungs, bezeichnet eine Ordnung von Naturkörpern oder Alkalien, welche im Wasser leicht auflöslich sind; laugenhaft und ätzend schmecken; die gelben und rothen Pflanzenfarben, z.B. die Curcumatinctur braun, den Veilchensaft grün färben und mit den Ölen und Fetten verbunden, auflösliche Seifen geben. Der eigentlich sogenannten Alkalien gibt es vier, nämlich Kali, Natron, Lithion und Ammoniak; man hielt sie sonst für einfache Körper, in neuerer Zeit hat aber die Chemie gefunden, daß und wie sie zusammengesetzt sind. Ferner gibt es alkalische Erden, welche zwar die meisten Eigenschaften der Alkalien besitzen, z.B. Baryt oder Kalk, sich aber doch in einigen von ihnen unterscheiden. Alkaloide oder auch vegetabilische Alkalien nennt man Pflanzenstoffe, die ebenfalls in vieler Hinsicht mit den Alkalien übereinkommen, aus Sauerstoff, Wasserstoff und Kohlenstoff zusammengesetzt sind, einen ausgezeichnet bittern, auch wol scharfen Geschmack haben, sich im Wasser fast gar nicht, im Weingeist oder Äther aber leicht lösen und meistens als Gift oder doch sehr heftig wirken, z.B. Morphin und Strychnin. Die Alkalien gehen unendliche Verbindungen mit andern einfachen oder zusammengesetzten Naturkörpern ein und werden häufig in der Medicin als innerliche und äußerliche Heilmittel gebraucht; auch finden sie in Künsten und Gewerben, selbst in der häuslichen Ökonomie, vielfache Anwendung.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 55.
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