Feuerwerke

[34] Feuerwerke sind Brände und Beleuchtungen, welche künstlich angeordnet werden, um das Auge des Beschauers durch mannichfachen Farbenglanz und vielfach wechselnde Lichtgestalten zu ergötzen. Man führt sie verständiger Weise nur des Abends auf, weil nur in der Dunkelheit die Feuer- und Lichterscheinungen deutlich und bestimmt gesehen werden. Rothe, grüne, blaue, gelbe, weiße Feuer brennen nach- und nebeneinander, Raketen, Leuchtkugeln, Feuerräder, strahlende Sonnen (s. Kunstfeuer), mit unzähligen Lampen beleuchtete Tempel, Triumphbogen, Pyramiden mit brennenden Inschriften, erscheinen, und dergl.; Alles so geordnet, daß sowol das zugleich Auftretende, wie das aufeinander Folgende ein wohlgeordnetes, dem Auge wohlthuendes Ganzes bildet. Die Feuerwerke werden theils auf dem Lande, theils auf dem Wasser abgebrannt. Die Wasserfeuerwerke nehmen sich besonders prachtvoll aus, weil die Wasserfläche wie ein Spiegel die Feuererscheinungen vervielfacht. Mit der Kunst, Feuerwerke anzuordnen, welche namentlich zur Herstellung der Kunstfeuer chemische Kenntnisse voraussetzt, beschäftigen sich die Feuerwerker. Da aber ihre Kunst nicht nur bei den Feuerwerken eine unschädliche, nur zum Vergnügen bestimmte Anwendung findet, so unterscheidet man Luftfeuerwerkskunst und Ernst feuerwerkskunst und lehrt in der letzten die Verfertigung aller derjenigen Kunstfeuer, welche im Kriege Anwendung finden, als Geschützmunition, Schläge, Raketen, Pechkränze, Brandtücher u.s.w.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 34.
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