Geranien

Geranien

[192] Geranien, eine Pflanzengattung, mit der Linné die Pelargonien und Erodien vereinigte.

Diese drei artenreichen Gattungen und noch zwei kleinere machen zusammen die Familie der Geraniaceen aus. Es sind Kräuter oder Sträucher [192] mit meistentheils stark- und oft zugleich wohlriechenden Blättern und verschieden gefärbten und gestalteten Blüten, welche, zu Schirmen vereinigt, auf langen Stielen stehen. Die Verbreitung der Geraniaceen auf der Erde ist sehr ungleich. Die eigentlichen Geranien und die Erodien wachsen hauptsächlich in Europa, Nordasien und Nordafrika, die Pelargonien dagegen am Vorgebirge der guten Hoffnung. Durch die Cultur haben sich sehr viele, zum Theil prächtige Abänderungen, namentlich unter den Pelargonien, erzeugt und diese werden häufig zur Zierde in unsern Gärten angepflanzt. Am bekanntesten aber sind das Rosenkraut oder Rosengeranium und das Muskatenkraut. Die von den Botanikern angenommenen Namen: Geranium, Kranichschnabel; Pelargonium, Storchschnabel; Erodium, Reiherschnabel, beziehen sich auf die Form der Früchte, welche in ihrer Vereinigung, denn es stehen deren fünf beisammen, mit dem Schnabel eines Sumpfvogels ziemliche Ähnlichkeit haben. Die Früchte von Geranium gruinum, von denen nebenstehend eine abgebildet ist, und von Geranium gruinum, welche beide Arten in Südeuropa als einjährige Gewächse vorkommen, haben sehr lange, schnabelartige Anhänge, welche in feuchter Luft sich ausdehnen und in trockener sich spiralförmig zusammenrollen. Man benutzt sie deshalb zu Feuchtigkeits- und Witterungsanzeigern. (S. Hygrometer.)

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 192-193.
Lizenz:
Faksimiles:
192 | 193
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika