Kamm

[538] Kamm nennt man verschiedene Arten von natürlichen oder von künstlich hervorgebrachten, verhältnißmäßig schmalen und langen Hervorragungen, z.B. Gebirgskamm, der obere Theil eines Dammes, der Kamm der Hühner u.s.w., gewisse Instrumente, besonders solche mit einzelnen in regelmäßigen Abständen angebrachten Zacken, Zinken oder Zähnen. Vorzüglich sind die Haarkämme zu erwähnen, welche zur Reinigung und Ordnung, auch zur Befestigung des Haars, namentlich des Haupthaars, dienen und aus Horn, Knochen, Elfenbein, Schildkröt, Elendsklaue, Holz, wol auch aus Metall gemacht werden. Die engen Kämme dienen zur Reinigung des Kopfes von Schuppen und Ungeziefer, die Frisirkämme zur Anordnung des Haupthaars, die Einsteckkämme in manchen Gegenden, wo sie noch Sitte sind, zur Befestigung des Haars, die Chignonkämme zum Festhalten des am Hinterkopfe als Chignon oder Zopf aufgeschlagenen Haars, die Seitenkämme zum Befestigen des an den Seiten des Kopfes glatt gestrichenen oder in Locken geordneten Haars. – Die Kammmacher sind zünftige Handwerker und verfertigen Kämme aus Horn, Schildkröt und Elfenbein, aber auch andere Horngegenstände, zu denen keine Drehbank gebraucht wird, als Pulverhörner, Nachtwächterhörner, Wagschalen, Gabeln, Löffel u. dgl.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 538.
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