Korfu

[649] Korfu, die größte der ionischen Inseln (s.d.), liegt zwischen dem adriatischen und ionischen Meere und wird durch den Kanal von Korfu von dem türk. Festlande getrennt. Auf einem Flächenraume von 103/4 ! M. wohnen 48,800 Einw. Die Küsten sind felsig und haben gute Buchten, das Innere ist bergig, von schmalen Thälern durchschnitten. Der Boden ist fruchtbar, leidet jedoch nicht selten an Trockenheit, weil außer dem zum Theil schiffbaren Messongi alle Flüsse im Sommer vertrocknen. Olivenöl ist das Haupterzeugniß der Insel, welche auch einen ziemlich guten Wein, Obst, Südfrüchte, Gemüse, Salz, Esel, Schweine, Ziegen, Bienen u.s.w. liefert. Die Einwohner sind griech. Abkunft und bekennen sich fast alle zur griech. Kirche. Die ganze Insel zerfällt wieder in zehn Districte oder Cantone. Auch die Hauptstadt, die Residenz des engl. Lordobercommissairs, heißt Korfu; sie liegt an der Meerenge gegen Albanien, ist stark befestigt und hat gegen 16,000 Einw. Hier ist ein griech. Erzbischof und ein kath. Bischof, eine Universität, ein Gymnasium, ein Hafen und der Sitz der ionischen gelehrten Gesellschaft Da der Graf Schulenburg 1716 die Stadt K. tapfer gegen die Türken vertheidigt hatte, ward ihm von der Republik Venedig eine Marmorstatue errichtet.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 649.
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