Moor

[185] Moor heißt morastiges, schwammiges Land mit gewöhnlich schwarzem Boden, sogenannter Moorerde, einem Gemisch von Erde, Wasser, verwesten und festen Pflanzentheilen, öligen und Gerbestoffen, welches getrocknet meist mehr oder weniger brennbar ist und als Torf viel zur Feuerung benutzt wird. Die Moore bilden sich gewöhnlich in Niederungen, wo eine Thonlage des Bodens dem Wasser das tiefere Eindringen verwehrt, und die bedeutendsten Torfmoore in Europa finden sich in England, im östl. Holland und den angrenzenden deutschen Provinzen. Sie kommen aber auch in Gebirgen vor, wo sie meist Thäler zwischen naheliegenden Höhen ausfüllen, und z.B. ein Theil des Riesengebirges, sowie der Oberfläche des Brockens besteht daraus. Zuweilen sind sie mit Gras, am häufigsten mit Haidekraut, Moosen (daher sie auch selbst Moose genannt werden), Heidelbeeren, auch wol mit einzelnen Sträuchern und Zapfenbäumen bewachsen, und man findet darin oft in großer Tiefe ganze niedergeworfene Wälder, Knochen u.s.w., was zu der Annahme berechtigt, daß ehedem fester Boden an solchen Stellen war.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 185.
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