Herz

Eingeweide. I. Brusteingeweinde. Brusteingeweinde. 1. Brusteingeweide des Kindes von vorn. 2. Luftröhre und Lungen. 3. Verästelung der Luftröhre in der Lunge. 4. Herz, von vorn eröffnet. 5. Herz von links. 6. Herz zusammengezogen; Vorhöfe entfernt, Klappen geschlossen. 7. Herz im Querschnitt. 8. Halbmondförmige Aortenklappen. 9. Venenklappen. 10. Brustkorb (Horizontalschnitt).
Eingeweide. I. Brusteingeweinde. Brusteingeweinde. 1. Brusteingeweide des Kindes von vorn. 2. Luftröhre und Lungen. 3. Verästelung der Luftröhre in der Lunge. ...

[795] Herz (Cor [Tafel: Eingeweide I, 1 u. 4-7]), der Mittelpunkt des Gefäßsystems, liegt als faustgroßer Hohlmuskel, von dem Herzbeutel (Pericardium) umschlossen, in der linken Brusthälfte, wird durch eine muskulöse Scheidewand, die beim Embryo eine Öffnung, das ovale Loch, besitzt, der Länge nach in 2 Teile geteilt [795] (rechtes und linkes H.), deren jeder in die Vorkammer oder den Vorhof (Atrium) mit je einem Herzohr und die Herzkammer (Ventriculus) zerfällt. Zwischen jeder Vorkammer und Herzkammer, ebenso an der Mündung der großen Pulsadern befindet sich eine Klappe (Valvula), die den Blutumlauf (Kreislauf des Blutes) im H. nach Art eines Ventils nur in einer ganz bestimmten Richtung gestattet. Das Innere der Herzhöhlen wird von einer zarten Haut, der innern Herzhaut (Endocardium), überkleidet. Ernährt wird der Herzmuskel durch die aus der Aorta entspringenden Kranzpulsadern. Durch das Anschlagen des Blutes an die Herzklappen entstehen die für die Diagnose der Herzkrankheiten wichtigen Herztöne. Herzzusammenziehungen, bei deren jeder das kugeliger werdende H. sich stärker gegen die Brustwand drängt (Herzstoß, Herzschlag), erfolgen beim Embryo 150, beim Erwachsenen 70-80 in der Minute. Die Herzkrankheiten betreffen entweder den Herzbeutel (s. Herzbeutelentzündung), oder das Herzfleisch (s. Herzentzündung, Herzerweiterung, Herzhypertrophie, Herzverfettung), oder die innere Haut des H. mit oder ohne den Klappenapparat (s. Herzfehler), oder das Herznervensystem (s. Herzklopfen) und sind infolge der beeinträchtigten Herztätigkeit (Herzschwäche oder Herzinsuffizienz) mit mehr oder minder schweren Störungen des Blutkreislaufs verbunden. – Vgl. Albrecht (1903), Engelmann (1904).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 795-796.
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