Lloyd

771. Hausflagge.
771. Hausflagge.

[70] Lloyd (spr. leud), Gesellschaften zur Klassifizierung der Schiffe für Seeversicherung und Seetransport, benannt nach Edward Lloyd, Ende des 17. Jahrh. Besitzer eines Kaffeehauses in London, wo der Verkehr in Schiffahrtsangelegenheiten, bes. in der Versicherung, seinen Sitz hatte. Die Londoner Gesellschaft entwickelte sich später als eine Versicherungsgesellschaft, seit 1834 betreibt sie auch die Klassifikation von Seeschiffen nach dem Muster des franz. Bureau Veritas (1828 gegründet, gibt jährlich ein Generalregister sämtlicher Schiffe der Welt heraus), unterhält ein ausgedehntes Nachrichtenbureau in Handels- und Schiffahrtsangelegenheiten und gibt eine eigene Zeitung heraus. Ähnliche Zwecke verfolgt für Deutschland der Germanische L. in Berlin (gegründet 1867 in Hamburg, seit 1889 Aktiengesellschaft), der jährlich ein internationales Schiffsregister und alle zwei Jahre neue Vorschriften für den Bau und die Ausrüstung von Schiffen und Maschinen herausgibt. Dampfschiffahrtsgesellschaften sind: Österr. L. (Lloyd Austriaco) in Triest, 1832 nach dem Muster des Londoner L. gegründet, 1836 erweitert, im Besitz eines Arsenals mit großartigen Anlagen für Schiffs-und Maschinenbau; der Norddeutsche L. in Bremen, 1857 gegründet, zur Beförderung von Personen und Gütern, zuerst hauptsächlich nach Neuyork und Baltimore, seit 1875 auch nach Südamerika, seit 1890 Genua-Neuyork, übernahm 1886 mit Subvention des Deutschen Reichs die Einrichtung von Dampfschiffslinien zur Post- und Güterbeförderung nach Australien und Ostasien. [S. auch Beilage: Dampfschiffahrt.] Die Hausflagge zeigt Abb. 771 b., bei Hausflagge.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 70.
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