Moose

[211] Moose (Musci oder Muscinĕae), große Abteilung der Kryptogamen, zerfallen in Laub-M. (Musci frondōsi oder Bryoidĕae), welche in Blatt und Achse gegliedert sind, und in Leber-M. (M. hepatĭci oder Hepatĭcae), gewöhnlich mit ungegliedertem, einfachem Thallus. Sie unterscheiden sich von den höhern Pflanzen durch den Mangel besonderer Leitgewebe und echter Wurzeln, sowie durch die Art ihres Generationswechsels. Aus dem befruchteten Archegonium der beblätterten geschlechtlichen Moospflanze, welche dem Prothallium der Farne entspricht, geht die zweite, ungeschlechtliche Generation, das Sporogonium [211] oder die Moosfrucht (der beblätterten Farnpflanze entsprechend) hervor, welche mit der ersten verbunden bleibt und die Sporen erzeugt. Aus letztern bildet sich zunächst ein algenartiger Vorkeim (Protonema), an welchem dann die Moospflänzchen hervorsprossen. Diese tragen Archegonien und Antheridien mit beweglichen Spermatozoen. Das Sporogonium aus dem Stiel und der Büchse oder Mooskapsel, in welcher bei den Leber-M. besondere Schleuderzellen zum Ausstreuen der Sporen enthalten sind. Die M. wachsen auf der Erde, an Baumstämmen, Felsen, einige im Wasser. Ihre den Boden überziehenden Polster saugen die Niederschläge auf und halten die Erde feucht. – Vgl. Schimper, »Synopsis muscorum europaeorum« (2. Aufl. 1876); Sydow, »Die M. Deutschlands« (1881) und »Die Leber-M.« (1882); Lützow, »Die Laub-M. Norddeutschlands« (1895); Roth, »Die europ. Laub-M.« (2 Bde., 1903-5).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 211-212.
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