Philadelphia [2]

[398] Philadelphĭa, größte Stadt Pennsylvaniens, drittgrößte Amerikas, an der Mündung des Schuylkill in den Delaware, (1903) 1.367.716 E.; regelmäßig gebaut, im Mittelpunkt das (neue) Stadthaus aus weißem Marmor; erwähnenswerte Gebäude: Vereinigte-Staaten-Gebäude (Independence Hall, hier Erklärung der amerik. Unabhängigkeit 4. Juli 1776), Börse, Vereinigte-Staaten-Münze, Zollhaus, Bundesarsenal, kath. Kathedrale, Grace Baptist Temple, Arch Street, Episcopal Church, Deutsches Hospital, Girard College (größtes Waisenhaus der Welt), Eastern Penitentiary (Zuchthaus mit hier zuerst eingeführtem Zellensystem), Akademien der Künste, der Musik und der Naturwissenschaften, Franklininstitut (Pflege der Naturwissenschaften auf ihre praktische Verwertung hin), Drexelinstitut (für gewerblichen Unterricht); Amerik. philos. Gesellschaft (älteste gelehrte Gesellschaft der Ver. Staaten, seit 1743); Handelsmuseum (1897 gegründet), Philadelphia Library, Mercantile Library; stromaufwärts zu beiden Seiten der Schuylkill der Fairmount Park (1290 ha), Zoolog. Garten, Palmen- und Pflanzenhaus. Dem Verkehr dienen 9 Eisenbahnbrücken und 9 andere Verkehrsbrücken, 6 Hauptbahnhöfe, Dampffähren etc. Bedeutende Industrie (Schiffsbau, Zuckerraffinerie, Lokomotiv- und chem. Fabriken, Textil- und Manufakturwaren); ausgedehnter Handel; Werften (Bundesmarinewerft). – P., 1683 von Penn gegründet, im Unabhängigkeitskriege Sitz des Kontinentalkongresses, 1787 des Verfassungskonvents, 1790-1800 Bundeshauptstadt. – Vgl. zur Geschichte Scharf und Westcott (engl., 1884), Allison und Penrose (engl., 1887), Repplier (engl., 1898).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 398.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: