Typhus

Bakterien. 1. Streptokokken. 2. Staphylokokken. 3. Milzbrand. 4. Unterleibstyphus. 5. Diphtherie. 6. Wundstarrkrampf (Tetanus). 7. Influenza. 8. Tuberkulose. 9. Pest. 10. Cholera. 11. Rückfalltyphus. 12. Malaria. (1., 2., 3., 4., 5., 6., 8., 10., 11. in 600facher, 7., 9., 12. in 100facher Vergrösserung.)
Bakterien. 1. Streptokokken. 2. Staphylokokken. 3. Milzbrand. 4. Unterleibstyphus. 5. Diphtherie. 6. Wundstarrkrampf (Tetanus). 7. Influenza. 8. Tuberkulose. ...

[881] Typhus (grch.), mehrere akute Infektionskrankheiten, bei denen unter hohem Fieber die Funktionen des Gehirns schwer gestört sind, hochgradige Benommenheit besteht (Nervenfieber). Man unterscheidet: Abdominal-T., exanthematischen oder Fleck-T. (s.d.) und Rückfall-T. (s.d.). Der Abdominal-T. (Darm- oder Unterleibs-T.) tritt meist als Epidemie auf und wird hervorgerufen durch den Typhusbazillus [Tafel: Bakterien, 4 u. 11], der mit dem Wasser oder der Nahrung, seltener durch direkte Berührung mit dem Kranken aufgenommen wird. Die Krankheit kann ganz leicht verlaufen (Abortiv-T., ambulanter T. oder Typhoid), in den meisten Fällen dauert sie 4-6 Wochen. Sitz der Erkrankung ist vorzugsweise der Dünndarm, in dessen Schleimhaut sich mehr oder weniger ausgedehnte tiefe Geschwüre bilden, die oft die Darmwand durchbohren. Die Krankheit beginnt mit Mattigkeit, Kopfschmerz, Schwindel, Durchfall, zuweilen Verstopfung, Fieber; Druck auf die rechte Unterbauchgegend verursacht Schmerzen und ein gurrendes Geräusch (Ileocökalgurren), gegen Ende der 3. Woche nimmt das Fieber allmählich ab. Bisweilen erfolgt ein Rückfall, der meist leichter verläuft. Stuhlgang, Urin und Wäsche sind sorgfältig zu desinfizieren. Die Schutzimpfung gegen T. nach dem von Pfeiffer und Kolle angegebenen Verfahren hat günstige Resultate aufzuweisen. – Vgl. Curschmann (1898), Koch (1903); über Typhusschutzimpfung Gaffky (1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 881.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: