Zeitalter

[1017] Zeitalter, jeder größere Zeitraum, dessen Geschichte von einer Person, einem Ereignis oder mehrern Ereignissen, einer bestimmten Idee oder Tatsache beherrscht wird. Früh versuchte man die Weltgeschichte in einzelne Z. zu zerlegen. Die jetzt noch in etwas veränderter Form übliche Scheidung von Altertum, Mittelalter und Neuzeit geht auf Christoph Cellarius (1638-1707) zurück. (S. auch Ära.) – Z. heißen auch die von alten Dichtern und Philosophen angenommenen Entwicklungsperioden des Menschengeschlechts. Sie begannen mit einer glückseligen, schuld- und kummerlosen Urzeit, dem goldenen Z., das die Griechen unter die Herrschaft des Kronos, die Römer unter die des Saturnus verlegten. Dann folgte das silberne Z., in dem Friede und Freude schon zeitweilig gestört wurden, weiter das eherne Z., dessen Riesengeschlecht sich selbst vernichtete, um dem Geschlecht der Herren Platz zu machen, endlich das eiserne Z., in dem die Menschen mit eisernem Werkzeug mühsam der Erde ihren Ertrag abringen müssen. Die Sage vom goldenen Z. ist bei sehr vielen indogerman. Völkern nachweisbar, auch das biblische Paradies erinnert daran.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 1017.
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