Jordan

[454] Jordan, der heilige Fluß, durch welchen die Israeliten auf ihrem Pilgerzuge nach dem gelobten Lande trockenen Fußes zogen, und in welchem der Erlöser von Johannes getauft wurde. Er durchströmt einen Theil Kleinasiens, das ehemalige Palästina, entspringt auf dem Antilibanon in einer Höhle, senkt sich von da an unter die Erde und erscheint erst in einer Entfernung von einer Meile wieder, bildet zwei Seen und mündet in das todte Meer, welches durch seinen Zufluß weder steigt, noch seine Eigenschaften, den harzigen, bittern Geschmack, verliert. Der Jordan ist fischreich, aber das todte Meer duldet kein lebendes Wesen in seinem Schooße; Fische und Amphibien, die der Fluß hineingetrieben, schwimmen todt auf der Oberfläche. Die ersten Christen hielten das Jordanwasser für besonders heil- und glückbringend und ließen sich damit taufen, zu welchem Zwecke es oft 100 Meilen weit verführt wurde. Die heutigen Araber schreiben ihm noch mannichfache wunderthätige Kräfte zu und nennen den Fluß Bahar el arden. Sein Lauf beträgt 17 Meilen und seine größte Breite unterhalb Jericho 100 Fuß

V.

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Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 454.
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