Karpfen

[81] Karpfen, Geschlechtsname für mehr als 50 Fischarten, die[81] wie der gemeine Karpfen an der länglichrunden, fast ovalen Gestalt, so wie an den glatten, glänzenden Schuppen, an den glanzvollen Kiemen oder Kiefern, dem mit Bartfäden besetzten, zahnlosen Mund und einer halbmondähnlichen Schwanzflosse erkannt werden. Den Karpfen findet man von 1–4 F. Länge und von 2–40 Pfund Schwere. Seine Farbe spielt im Rücken in's Blaugrünliche, an den Seiten in's Olivengrüne und Gelbliche, verliert sich in seinen, hochgoldgelben Rändern und ist am Bauche weiß. Der Spiegelkarpfen oder Karpfenkönig wird wegen seiner lebhaften und vorzüglich schönen Farbe und Zeichnung so genannt. Der Karpfen schwimmt langsam, ist schlau und läßt sich sehr leicht zähmen. Seine Lebenskraft ist so groß, daß, wenn man ihm etwas mit Branntwein gefeuchtetes Brod in den Mund gibt, er 20–30 M. weit versendet werden kann. Da ein 9 Pfund schweres Weibchen oft an 700,000 Eier in sich trägt, so würden sie sich in's Ungeheure vermehren, hätte ihre Brut nicht zahlreiche Feinde an Wasserratten, Mäusen, Fröschen, Hechten und andern Raubfischen. Der K. ist einer der schmackhaftesten Fische, doch zieht man die Fluß- den Teichkarpfen vor. Aus dem Rogen der K. bereitet man Caviar, aus ihrer Galle das schönste Saftgrün.

K.

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Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 81-82.
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