Kümmel

[235] Kümmel, in die Familie der Doldenpflanzen gezählt, wächst in ganz Deutschland, besonders in Thüringen, wild auf Wiesen und in Grasgärten, wird aber auch wegen der eßbaren Wurzel und des aromatischen Samens in einigen Gegenden kultivirt. Die Stengel werden 3–4 F. hoch, die weißen Blumen stehen in Dolden[235] und bringen den schwarzbraunen Samen, den man Kümmel nennt. Wenn man ihn im Mai oder August in gutes, etwas feuchtes Erdreich säet, die Pflanzen hernach versetzt, so erhält man eben so brauchbare und wohlschmeckende Wurzeln, wie von der Petersilie. Auch dienen die jungen Blätter zu Suppen und das junge Gewächs gibt ein herrliches Viehfutter. Der Same bleibt jedoch die hauptsächlichste Benutzung und der Anbau im Großen ist sehr vortheilhaft, da die Consumtion des Kümmels, besonders in unserm Vaterlande, bedeutend ist, theils als Gewürz in der Wirthschaft theils aber auch zum Branntwein.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 235-236.
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