Siliqua sive Ceratia

Siliqua, sive Ceratia.
Siliqua, sive Ceratia.

[1048] Siliqua sive Ceratia.

Siliqua edulis, C.B. Pit. Tournefort.

Siliqua dulcis, sive vulgatior, Park.

Siliqua arbor, sive Ceratia, J.B. Raji Hist.

Panis S. Joannis, Germanis & Belgis.

Ceratia siliqua, sive Ceratonia, Ger.

Caroba officinarum, Ceratonia, Dod.

Cerata vel siliqua, Ad. Lob.

Ceraunia siliqua, Theophrasti.

frantzösisch, Carouge.

teutsch, Johannisbrod.

Ist ein mittelmässig grosser Baum, der sehr viel grosse Aeste treibt, die sich gar weit ausbreiten, und mit länglichten Blättern besetzet sind, so fast wie die am Terpentinbaum sehen, sind iedoch grösser, fleischig und aderig, auch harte. Die Blüten bestehen insgemein aus fünff staminibus, welche in den Kerben des Kelches wachsen. Wann dieselbigen vergangen sind, so folget eine Schote, die manchmahl eines Schuhes lang und Daumens breit, sehr platt und dunckelroth ist, als wie voll Marck und Fleisch; inwendig hat sie einige Gruben, in derer ieden ein platter Samen zu befinden, der Cassia ihren nicht so gar ungleich, iedoch ein wenig kleiner. Dieser Baum wächst im Königreich Neapolis, an vielen Orten in Spanien, in Candia, und in Ostindien. Die Schoten schmecken nicht gar gut, wann sie noch grüne sind, auch nicht. Wann sie schon reiff[1048] sind worden; werden sie aber getreuget, sodann werden sie süß und gut zu essen.

Die Blätter vom Johannisbrodbaum halten an.

Die trocknen Früchte oder Schoten eröffnen, sind gut für die Brust, dienen den Durchfall zu stillen, treiben den Harn, wann sie abgesotten, oder so genossen werden. Aus denen noch nicht gar zu dörren Schoten wird ein Saft bereitet, als wie Honig, der wird für den Husten gebrauchet, für brennen in dem Magen, und den Leib gelinde offen zu halten.

Siliqua kommt von ξυλιχὴ, lignosa, holtzig, dieweil viel unter diesen Schoten eine holtzige Schale haben.

Der Baum wird darum Siliqua genannt, weil er, an statt der Früchte, Schoten trägt.

Ceratonia, Ceratia, Cerata, Ceraunia, kommen von χέρας, cornu, Horn: weil dieses Baumes Frucht als wie ein Horn aussiehet.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1048-1049.
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