Schwefel [1]

[843] Schwefel, gediegen, Mineral, rein oder mit Bitumen oder Selen verunreinigt.

Kristallisiert rhombisch; derb, nierig, faserig oder erdig. Gelb bis gelblichbraun, fettglänzend, durchsichtig bis trüb; muschelig brechend; spröd bis mild. Härte 11/2–21/2; spez. Gew. 1,9–2,1. Schlechter Elektrizitäts- und Wärmeleiter. Leicht schmelzbar bei 108° C, leicht verflüchtigend und verbrennend mit blauer Flamme unter Bildung von schwefliger Säure bei 270° C. Löslich in Schwefelkohlenstoff, fetten Oelen, Kali- und Natronlauge, nicht in Wasser und Alkohol. Vorkommen mit Gips und Steinsalz oder Braunkohlen zusammen im Tertiär, besonders in Sizilien (Girgenti, Caltanisetta, Lercara u.s.w.), Spanien (Conil), auch in der Nähe von Vulkanen (Solfatara) u.s.w. Die Gewinnung in Sizilien beträgt pro Jahr 300000 t. Zur Darstellung vieler Schwefelverbindungen (Schwefelsäure, Zinnober), zur Herstellung von Zündwaren und Pulver, zur Desinfektion, zum Einbrennen der Weinfässer, zum Schutz gegen Pilze am Weinstock, zur Darstellung von Kitten und Balsam, zur Verfertigung von Abgüssen, zum Vulkanisieren des Kautschuks, Entfärben, als Arzneimittel, zur Herstellung von Feuerwerkskörpern u.s.w. dienlich.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 843.
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