Abul Feda

[63] Abul Feda, Ismaîl ibn Ali, arab. Fürst und berühmter Gelehrter aus dem Geschlechte der Ejjubiden, geb. 1273 in Damaskus, wohin sein Vater Malik Afdhal, Bruder des damaligen Herrschers von Hamat, vor den Mongolen geflohen war, gest. 26. Okt. 1331 in Hamat, kämpfte schon 1289–91 bei der Erstürmung von Tripolis und von Akkon mit, tat sich aber besonders in dem Kriege gegen die Mongolen hervor und erhielt 1310 die Statthalterschaft in Hamat. Obwohl Vasall Ägyptens, ward er doch von dessen Beherrschern mit der erblichen Sultanswürde beehrt und hoch geachtet. Er hat eine Weltgeschichte hinterlassen, die bis 1329 reicht und eine reiche Fundgrube für die Geschichte des Ostens bietet. Sie erschien 1869 in vier Teilen in Konstantinopel; Fleischer gab davon heraus die »Historia anteislamica« (mit lat. Übersetzung, Leipz. 1831), Reiske das ganze Werk mit Ausnahme der anteislamitischen Geschichte unter dem Titel: »Annales muslemici« (mit lat. Übersetzung, Kopenh. 1789–94, 5 Bde.). Wertvoll ist auch eine allgemeine Geographie Abul Fedas, herausgegeben von Reinaud u. de Slane (Par. 1840), übersetzt ins Französische von Reinaud (Bd. 1 und 1. Teil des 2. Bandes, das. 1837–48, der 2. Teil von Guyard, das. 1883), autographiert von Schier (Dresd. 1846).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 63.
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