Ailly

[211] Ailly (spr. áji), Peter von (Petrus de Alliaco), scholast. Philosoph, geb. 1350 in Compiegne, gest. 1426, Lehrer und Kanzler in Paris, Kardinal, Führer der Reformpartei auf den Konzilen zu Pisa und Konstanz, behauptete die Überordnung des Konzils über den Papst. Er schloß sich in seinen »Quaestiones super libros sententiarum« (Straßb. 1490) dem [211] Occam, in seinen »Tractatus de anima« (das. 1490) dem Aristoteles an, während er sich in Bezug auf die Gewißheit der Erkenntnis überhaupt und der Gotteserkenntnis insbes. einem bescheidenen Skeptizismus zuwandte. Vgl. Tsch ackert, Peter von A. (Gotha 1877).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 211-212.
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