Akkermán

[224] Akkermán (altslaw. Bjélgorod, »Weißenburg«), Kreisstadt im russ. Gouv. Bessarabien, am Liman des Dnjestr, hat 8 Kirchen (darunter eine alte griechische), eine Synagoge, Zollverwaltung, Lichte- und Seifenfabriken, Fischsalzereien in der Nähe, einen Hafen für Dampfschiffe, die den Verkehr über den Liman nach Owidiopol vermitteln, Weinbau und (1897) 28,303 Einw. (Russen, Griechen, Armenier und Juden). Der Kreis A. baut in großem Umfang Wein. – Hier stand einst die milesische Kolonie Tyras. Während der Völkerwanderung zerstört, ward die Stadt später von den Genuesen unter dem Namen Mauro Castro wieder aufgebaut und 1484 von den Türken erobert. Die Russen nahmen A. zu wiederholten Malen, zuletzt 1806. Am 6. Okt. 1826 wurde hier zwischen Rußland und der Pforte der Vertrag von A. geschlossen, dessen Nichterfüllung seitens der Pforte den russisch-türkischen Krieg von 1828 zur Folge hatte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 224.
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