Alt [4]

[378] Alt, Rudolf, Maler, meist als Aquarellist tätig, geb. 28. Aug. 1812 in Wien als Sohn des Landschafts- und Architekturmalers Jakob A. (1789–1872), besuchte die Akademie der bildenden Künste in Wien, wurde durch Fußwanderungen durch die Gebiete der österreichischen Alpenwelt und Norditaliens zur Landschaftsmalerei geführt und gab die Eindrücke seiner Fahrten in zahlreichen Aquarellen wieder. Seit 1833 malte er, angeregt durch den Besuch Venedigs und der benachbarten Städte, auch Architekturstücke, die bald seine Spezialität wurden. A. zeigt hohe Begabung für die charakteristische Auffassung der landschaftlichen Eigentümlichkeiten, die er nach der Verschiedenheit der Himmelsstriche, Luftfärbung, Vegetation etc. getreu widerspiegelt. Meisterhaft ist auch seine Perspektive in den Architekturen, geistvoll die Wahl ihrer volkstümlichen Staffage. Er verweilte in Rom und Neapel; dann besuchte er die Seen der Lombardei, Galizien, Böhmen, Dalmatien, Bayern und wieder mehrere Male Italien, 1863 die Krim und 1867 Sizilien. Auf demselben Feld ist auch sein jüngerer Bruder, Franz A., geb. 16. Aug. 1821 in Wien, tätig. Sein Hauptwerk ist der Zyklus »Wien einst und jetzt« (im Besitz des Kaisers von Österreich).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 378.
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