Amethyst

[437] Amethyst, Mineral (s. Tafel »Edelsteine«, Fig. 4), Varietät des Quarzes, findet sich meist in kurzgedrungenen, sitzend ausgebildeten Kristallen, ausgezeichnet durch violette, pflaumenblaue, auch nelkenbraune Farbe, zuweilen mit streifigen oder festungsartigen Zeichnungen, durchsichtig oder durchscheinend, wird durch Glühen gelb (sogen. Citrin), auch grün, dann farblos. Hauptfundorte sind Oberstein (hier häufig in Achatkugeln), Rothenkopf im Zillertal und Mursinsk (auf Quarzgängen), Schemnitz in Ungarn und Guanaxuato in Mexiko (auf Erzgängen), Ceylon und Brasilien (Geschiebe). Schön violett gefärbt ist der A. von Ceylon und Brasilien, auch von Schemnitz, sehr blaß dagegen der Haaramethyst (mit dünnen Blättchen von Eisenglimmer oder nadelförmigen Kristallen andrer Mineralien) von Botanybai in Neuholland. A. ist ein beliebter Schmuckstein (Okzidentalischer A.); im Altertum wurde er als Amulett getragen (als Mittel gegen den Rausch, daher der griechische Name amethystos, »Trunkenheit verhütend«). Seitdem Brasilien (Bahia) große Massen liefert, ist er sehr im Preis gesunken. Durch Glühen umgefärbte oder entfärbte Amethyste dienen als Surrogat von Diamanten, Aquamarinen und Topasen. Orientalischer A. (A.-Sapphir, violetter Rubin) ist veilchenblauer Korund von Birma und Ceylon.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 437.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: